September 2019 Norwegen - Schweden - Dänemark


Sonntag den 01.09. von Kvam bis Mosvik 69 Km

Bevor ich loslege noch ein Nachtrag zum gestrigen Bericht. Diese E-Mail, über die ich mich sehr gefreut habe, erreichte mich heute.  

Ein beeindruckendes Treffen mit einem außergewöhnlichen Menschen. Anbei das versprochene Foto, plus einem von uns, damit Sie uns zuordnen können.

Wir wünschen Ihnen eine gute Reise, Gesundheit und Glück

Viele Grüße

Margrit und Jan-Wilm Rohkamm und die kleine Fiene aus Steinhude

Heute Morgen werde ich von einem seltsamen Licht geweckt, welches durch das Fenster meiner Hütte fällt. Als ich nachsehe, es ist gerade halb sechs, schaue ich in einen wolkenlosen Himmel, der von der hinter dem Horizont aufgehenden Sonne in ein fantastisches Licht getaucht wird. Ich bewaffne mich der Kamera und gehe runter zum Ufer des Sees und lichte diesen Moment ab.

Das ist einer dieser Augenblicke die alle Widrigkeiten verblassen lassen.

Um kurz nach acht Uhr rollt mein Norwid wieder auf der E6. Die Wolken haben wieder den Himmel zu gestellt doch bis hinter der Stadt Steinkjer bleibt es trocken. Kurz drauf ich bin von der E6 auf eine Nebenstrecke abgebogen, deutet sich ein starker Regen an. In ein Bushäuschen kann ich mich noch flüchten um die Regensachen an zu ziehen.

Es geht weiter, die Landschaft ist hügelig und nach 11 km erreiche ich die asphaltierte 761, die bei der Stadt Straumen in die 755 mündet. An einem Extra Market kann ich pausieren da ich unter einer Überdachung parken kann. Kaum zu glauben aber der Regen hört auf und die Sonne scheint wieder. So schnell wie das Wetter sich ändert, so schnell wechselt jetzt auch die Landschaften, denn ich radele jetzt am Trondheimfjord entlang

Die Pfeiler der Brücke die den Breitstadfjord überspannt erinnern an zwei riesige Segel eines Schiffes

Jetzt sind es nur noch fünf Kilometer bis zum kleinen Campingplatz im Dorf Mosvik. Das Zelt kann ich noch bei schönstem Sonnenschein aufbauen, dann zieht es sich wieder zu. Ich sitze in der Campingküche als wieder ein seltsames Licht durch die Fenster fällt und mich bewegt nachzuschauen.

Ein wunder schöner Regenbogen

Tagesdaten: 69 Km / 5:30 Std. in Fahrt / 830m Anstieg und 860m Abstieg


  



Montag den 02.09. von Mosvik nach Trondheim 99 Km

Den Radtag den ich so schnell nicht vergessen werde, beginnt ganz entspannt um 20 nach acht Uhr bei kühlen 9 Grad. Das ich heute ein Stück weit klettern muss, war mir klar aber, dass es so viel wurde hätte ich nicht gedacht.  

Dafür habe ich die Straße fast für mich alleine.

80 Minuten Berg auf bis ich auf einem Hochplateau ankomme wo der ca.10 km lange Metingsee umrahmt von Bergen liegt.

Hier habe ich auch gute Free Camping Stellen gesehen, sogar mit WC.

Wer jetzt meint es geht nun schnurstracks runter der irrt. In gewohnter Weise in norwegischen Laolawellen schlängelt sich das Sträßchen durch eine dem Voralpenland ähnlich wirkende Landschaft. Erst nach 34 Km pedalen geht es runter zum Ort Leksvik am Trondheimfjord. 

Blick auf den Fjord  

Hinter dem Ort auf einem Rastplatz kann ich das Zelt trocknen und meine Teepause zelebrieren. Die 30 Km bis zum Fährhafen Vanvikan sind auch wellaform aber da habe ich jetzt schon Übung drin. Die Stunde Wartezeit bis die Fähre kommt nutze ich zum Einkaufen, denn wie ich gestern auf der Webseite des Flakk Camping gelesen habe, gibt es dort keinen Laden.

Das Passagierschiff ein Katamaran Speed Boot setzt mich in 25 Minuten über nach Trontheim. Am Kai liegt die Queen Elisabeth vor Anker. Ein schwimmendes Hochhaus. 

Die Queen Elisabeth auf allen Weltmeeren und das Norwid auf allen Kontinenten Zuhause.  

Mächtig viel und dichter Verkehr erwartet mich in Trondheim, das bin ich gar nicht mehr gewohnt. Trotzdem pedale ich eher gemütlich die letzten 12 km bis zum Campingplatz, dessen weiße Wohnwagen ich schon von weiten sehen kann. Der Abzweig geht runter zur Fähre und dann zweigt der Weg ab zum Platz. Da stehe ich vor dem verschlossenen Eingangstor seit dem ersten September geschlossen. Was nun, bis zum nächsten Campingplatz ist es mindestens 25 Km und nach fast 100 Km und 1100 Höhenmeter habe ich auch keine Lust mehr. 

Ganz in der Nähe im Sichtschutz eines Containers schlag ich mein Lager auf. Da ich alle Zutaten für eine Bolognese habe, muss ich auch noch Gehacktes auf meinem Einflammenherd kochen. Das Zelt baue ich als letztes auf. Den Report schreibe ich im Zelt fertig denn draußen als die Sonne hinter den Hügeln verschwunden ist wird es recht kühl.  

Tagesdaten: 92 Km / 7:00 Std In Fahrt / 1102 m Anstieg und 1077m Abstieg



  

Dienstag den 03.09.19 von Trondheim nach Oysand 39 Km

Die Nacht war ruhig und Sternen klar. Da es gestern doch späht geworden ist, ehe ich mein Tageswerk getan hatte, schlafe ich bis acht Uhr. Auch dann lasse ich es ruhig angehen, es sollte ja schließlich heute mein Ruhetag werden.

Ein Schiff der Hurtig Flotte fährt vorbei nach Trondheim gegenüber der Queen Elisabeth ist das nur ein Böödchen

Nach dem Frühstück beschließe ich dann einstimmig heute den Trondheim Besichtigungstag einlegen. Als das Zelt trocken ist, verpacke ich es und los geht es. Die 12 km zurück zur Stadt kenne ich ja schon von der gestrigen Fahrt, jetzt habe ich eine bessere Sicht auf den Fjord und die Stadt.

Ein Segelboot mit schwarzen Segeln sieht man auch nicht so oft

In der Stadt trifft man immer wieder auf diese farbenfrohen Holzhäuser

Im Alten Hafen steht der letzte Wikinger

In der Touristen Information, die ich aufsuche, frage ich nach einem Campingplatz in der Stadt. In der Stadt ist keiner, man verweist mich auf den Flakk Camping oder den bei Malvik. Als ich im sage das der Flakk Camping seit dem ersten September geschlossen hat schaut bei dem Anderen nach und der ist auch schon dicht. Der nächstgelegene Platz ist Oysand ca. 20 Km südlich von Trondheim. Der hilfsbereite junge Mann ruft aber zur Vorsicht dort an, der Platz ist offen. Jetzt werde ich wohl in der Nähe der E6 Richtung Oslo kurbeln, denn das ist die Hautreiseroute und hat die größte Campingplatzdichte was schon auf der Karte zu erkennen ist.

Die farbenfrohen Häuser der Speicherstadt kann ich noch ablichten dann beginnt der Regen

Mit Regenmontur an fahre ich zur Stadt hinaus wo es erst mal sanft aber beständig nach oben geht. Immer wieder bricht die Sonne durch ziehe ich die Regenjacke aus, fängt es an zu regnen, so als wolle man mich ärgern. Das letzte Stück geht Berg ab und bald kommt der Campingplatz in Sicht. Als ich höre, dass die Hütte nur 350,- kostet buche ich zwei Übernachtungen. So werde ich morgen mal die Füße stillhalten und mich ausruhen.

Ein lichter Moment ermöglicht mir das Foto zu machen sonst hat es nur geregnet.

Tagesdaten: 39Km / 3:35 Std in Bewegung und auf dem kurzen Stück 407m auf und 420m ab


 

 

Mittwoch den 04.09. Ruhetag in Oysand

Die No.19, zweite Hütte von rechts, ist noch für heute mein Domizil

Ein wenig Entspannung kann ich auch gut gebrauchen nach der Etappe Bodo – Trondheim / Oysand mit 800 Km und 7906 m Anstieg. Das Rad habe ich gereinigt und die Bremsbelege Hinten erneuert. Schmutzige Wäsche gewaschen und zum nächsten Supermarkt geradelt um frisches Gemüse, Brot und ein paar Lebensmittel ein Bier einzukaufen.

Der Himmel war heute Morgen wolkenlos, gegen Mittag bewölkte es sich zunehmend und jetzt am späten Nachmittag beginnt es zu tröpfeln.

Die Nächste Etappe habe ich grob ausgearbeitet und wie ich Gestern schon angedeutet habe, werde ich auf der E6 oder Nebenstraßen vom Camping Oysand über Oppdal, Dombas, Lillehammer, Oslo, Sarbsborg bis zur Schwedischen Grenze bei Svinesund pedalen. Das sind ca. 650 Kilometer. Jetzt bin ich froh, dass die Entscheidung welche Strecke ich fahre vom Tisch ist und ich mich ganz dem Fahren widmen kann.

Nun freue ich mich erstmal aufs das selbst gekochte Essen mit frischen Zutaten und auf ein kühles Isborn.





Donnerstag den 05.09. von Oysand – Camping Gullvag 19 Km südlich von Storen

Einen Moment habe ich daran gedacht liegen zu bleiben als um Fünf der Wecker klingelt, doch was soll ich den ganzen Tag hier bei dem Sauwetter machen. Also klemme ich mir den Kulturbeutel unter den Arm und gehe zum Sanitärgebäude. Nach der Größe der Pfützen auf dem Platz zu urteilen, muss es die die ganze Nacht geregnet haben, und es regnet noch immer.

Als ich um 7Uhr 45 den Schlüssel der Hütte in den Briefkasten der Rezeption werfe, sehe ich das über den Kästen ein Pilgerweg ausgeschildert ist und über dem Campingplatz verläuft.

Für mich sind eher diese Schilder interessant

Nach dem ich das Foto gemacht habe will ich wieder anfahren, ziehe die vordere Bremse das Rad rollt aber trotzdem zurück und kippt zur Seite und ich mache eine Rolle rückwärts über die Leitplanke. Das hat sicher ulkig ausgesehen. Kurz danach ist die Europastraße 6 keine Autostraße mehr und das Navi das auf Fahrradmodus steht, leitet mich auf die selbige. Es herrscht ein reger Verkehr und wo kein Radweg ist muss ich „auf dem Strich gehen“, so nenne ich das, wenn ich auf der weißen Linie am Fahrbahnrand fahren muss. Die LKW wirbeln so eine Gischt auf, dass sie mit einer Dusche konkurrieren können. So bin ich froh, wenn ich wieder mal eine Nebenstrecke fahren kann auch wenn sie nicht asphaltiert ist.

Durch einen kurzen unbeleuchteten Tunnel fahre ich

Die Strecke bei schönem Wetter wäre ein noch größerer Genuss

In Storen sitze ich gegen halb Zwölf auf einer Bank in einem großen gläsernen Warteraum an einer Bushaltestelle. Die Dame die mir gegenübersitzt schaut mich ganz mitleidsvoll an. Nach einer knappen halben Stunde steige ich wieder in den Sattel denn es wird mir kalt. An der Großbaustelle, es wird ein Tunnel gebaut und die E6 komplett neu, muss ich höllisch aufpassen um nicht unter die Räder zu kommen. So bin ich froh als der Campingplatz Gullvag in Sicht kommt. In 7 Km kommt noch der Halland Campingplatz und dann erst in 54 km wieder einer. Ich entscheide ich mich für den Ersten, vielleicht auch weil sie für ihre riesige Pizza Reklame machen.

Der Platz ist sehr gepflegt und die Hütte No.11 ist richtig wohnlich eingerichtet.

Tagesdaten: 61 Km / 5:15 Std.in Fahrt / 688 m Aufstieg und 321m Abstieg



  


Freitag den 06.09.  vom Camping Gullvag – Hjerkinn /Plus Camp Hageseter 104 Km

Der Blick aus dem Fenster heute Morgen um sechs Uhr, mach mir Hoffnung auf einen Start ohne Regenmontur. Als das Rad bepackt ist, sind sogar ein paar blaue Stellen am Himmel zu sehen. Dafür ist es aber lausig kalt. Gerade mal 4 Gad sind es um 7Uhr 45 als ich aufs Rad steige.

Die Spitzen der Berge sind weiß gepudert, der erste Schnee in diesem Jahr

Dieser Traktor ist mit einem Gerät ausgestattet, das pflanzt vollautomatisch alle 50 Meter eine rote Stange am Straßenrand in den Boden. (Markierung des Straßenverlaufs für den Schneeräumer) Ich sehe das als Mahnung an so schnell wie möglich in den Süden zu Pedalen. Der Verkehr ist lange nicht so schlimm wie gestern auch keine Baustellen sind zu durchfahren, so komme ich gut voran. Nach 50 Km bin ich in der Stadt Oppdal, gehe dort im Rema 1000 ein Paar fehlende Lebensmittel einkaufen und mache dort auch die Teepause. Nach einer halben Stunde geht es gestärkt weiter denn nun geht es langsam aber bestätig hoch. Um 13Uhr 15 stehe ich an der Einfahrt zum Campingplatz Magalaupe, den mir Postertz Manni, ein Norwegen Fan aus meiner Heimatstadt Dülken, empfohlen hat. Es ist einfach noch zu Früh und das Wetter ist gut um sich auf die faule Haut zu legen.

Ein Alter Bahnhof, die Gleise verlaufen rechts der Straße 

Die Straße der Wasserfälle würde ich das Stück E6 benennen. Der reißende Gebirgsfluss fließt rechts der Straße und links aus den steilen Bergen stürzen kleinere Bäche herunter und fließen dann unter der E6 durch in den Fluss Driva.

Eine Stehle markiert die Passhöhe 1026mü.NN

Nach 99 km habe ich die Passhöhe erreicht und kurz drauf beginnt es zu regnen. Bevor ich nass werde ziehe ich die Regensachen über auch wenn es nur noch 3 Km bis zum Plus Camp ist, wo ich um 18:00 den Radtag beende.

Tagesdaten: 104 Km / 8:35 Std. in Fahrt / 1144m Anstieg und 596m Abstieg




  

Samstag den 07.09.   vom Plus Camp – Otta Camping 83Km

Gestern Abend bin ich erst um 11:00 ins Bett gekommen, weil das Internet so lahm war. Die Bilder musste ich einzeln versenden, das dauerte ewig. Hunde müde bin ich ins Bett gefallen und erst heute Morgen um halb acht wieder erwacht. Eine heiße Dusche und zum Schluss eiskalt abduschen, danach bin ich voll da.

Drei Grad und wolkenverhangen sind es als ich auf meinen Drahtesel steige, das ist verdammt kalt. Dagegen hilft intensives strampeln. So fliege ich fast über die Hochebene die auf ca. 950m liegt.

Ein beeindruckender Panoramablick vom Ende der Hochebene

Nach 18 Km ist mir warm die und die Straße fällt ins Tal hinab bis zum Ort Dombas wo ich einen Handy Shop aufsuche. Da ich nur noch 100,-NOK Guthaben habe und mein Internet Balance für diesen Monat verbraucht ist, nehme ich eine neue Data Sim Card wo ich nur mit ins Internet komme. Um 12Uhr 20 kann ich meine Fahrt fortsetzen die noch weiter runter ins Tal führt. Mal auf der E6 dann wieder auf einen Radweg geht es Fluss abwärts den Lagen entlang.

Schöne abwechslungsreiche Landschaft

Das sonnige Wetter versetzt mich in Hochstimmung und ich stoße einige Jauchzer aus.

Eine schöne Kirche mit gepflegtem Friedhof drum herum sehe ich, wo ich trotz dem jetzt nicht liegen möchte. Dann könnte ich den tollen Wasserfall nicht sehen, den es kurz hinter der Kirche links zu bestaunen gibt.

An drei geschlossenen Camps bin ich schon vorbeigefahren aber das vierte ist ein Glücksgriff. Ein super gepflegter und gut ausgestatteter kleiner Platz, wo ich für 100,-NOK mein Zelt aufstellen kann.

Zelt, Bank, Tisch und einen Aufenthaltsraum mit Fernseher wo ich gerade sitze und den Tages Report schreibe.

Tagesdaten: 83 Km / 5 Stunden im Sattel / 237m hoch und 886m runter gekurbelt.



  

Sonntag den 08.09. vom Camping Otta – Camping in Tretten 79 Km

Man sieht die sprichwörtliche Hand vor den Augen nicht, als ich heute Morgen zur Toilette gehe. Erst nach und nach verscheucht die Sonne den Nebel der vom Fluss aufsteigt.

Um 10:00 Uhr als ich mich in den Sattel schwinge ist der Spuk vorbei und die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel. Heute ist Sonntag, ob es daran lieg das so viel los ist auf der Europastraße 6 kann ich nicht sagen. Einige Male ist die Straße für Fahrräder und Fußgänger gesperrt und ich muss auf Nebenstraßen ausweichen, was meist sehr angenehm ist und in den kleinen Ortschaften durch die man fährt gibt es immer etwas zu sehen.

Ein altes Schätzchen

Hier an der Stelle möchte ich mich bei allen Lesern meiner Seite bedanken, die mir Tipps und Anregungen für den Verlauf der Strecke und ihre Sehenswürdigkeiten, gegeben haben.

Die Landschaft erinnert schon ein wenig an Österreich

Da heute Sonntag ist, ich spät losgefahren bin, mache ich auch früher Schluss. Der Camping Platz Tretten Kro AS im Ort Tretten, welcher 32Km vor Lillehammer liegt, kommt gerade zur richtigen Zeit, denn es hat sich stark bewölkt und es könnte Regen geben. Auf dem Platz steht ein Festzelt das gerade leergeräumt wird. Daneben unter einer halb geschlossenen Überdachung, habe ich mein Zelt aufgebaut. Wenn ich Glück habe bleibt der Pavillon noch bis Morgen stehen.

Tagedaten: 79 Km /4:40 Std. in Fahrt/ 244m Anstieg und 360m Abstieg





Montag den 09.09.19 vonTretten – Camping Sveastrand 70 Km

Ich hatte Glück, der Pavillon blieb stehen und ich hatte ein trocknes Zelt zum Einpacken. Der Platz war ungepflegt und der Sanitärbereich war dreckig. Um 8Uhr10 düse ich los und von Km zu Km wird das Wetter besser und die Sonne kommt raus.

Das Disneyland auf Norwegisch so wie das aussieht

Über dieses Wehr führt ein Radweg dem ich folge. Nach dem ich an einem Campingplatz vorbei bin, geht es noch mal richtig hoch bis zur Olympischen Bobbahn von Lillehammer. Die rasante Abfahrt zum Ort Fäberg endet an der Brücke über den Fluss. Nach der Querung muss ich noch mal klettern bis ich das Zentrum von Lillehammer erreiche.

Ein Skifahrer mit Kind unter dem Arm, das waren noch Zeiten

Die schöne Stadt, die am Hang liegt, ist mit dem Rad und Gepäck äußerst mühsam zu besichtigen, da es entweder rauf oder runtergeht geht. Als ich den Radweg 7 nach Gjonik gefunden habe, überquere ich abermals den Fluss der hier durch das Aufstauen eine beträchtliche Breite erreicht hat.

Eine Brücke nur für Fußgänger und Fahrradfahrer

Von der Brücke kann man die Hanglage der Stadt gut sehen und natürlich die Skisprungschanze


Eigentlich wollte ich noch14 km weiter, bis zum Ort Gjovik radeln, doch als ich den schönen Campingplatz Sveastrand sehe mache ich Schluss für heute. Ich bekomme einen schönen Platz am Badestrand mit Tisch und Bank Für 120,-NOK

Tagesdaten: 70 Km / 4:57 Std. in Fahrt / 591m Anstieg und 591 m Abstieg





Dienstag den 10. 09.  Vom Camping Sveastrand – Minnesund / Storenga Camping 82 Km

Mit den Frühstücksutensilien im kleinen Rucksack und dem Kulturbeutel unter dem Arm wandere ich als erstes zum Sanitärblock wo auch die Küche ist. Dort frühstücke ich gemütlich, danach geht es ans verpacken.  

In der Nacht hat es heftig geregnet. Das Zelt wische ich zwar noch ab, muss es aber dennoch nass einpacken. Es ist noch still auf dem Platz als ich um punkt acht Uhr den neuen Radtag beginne. Vom ersten Meter geht es hoch, höher und noch höher. Der Schweiß läuft mir die Backen und Wangen runter. Der beschilderte Radweg, der mit Steigung zwischen 8 ­ und 12% daherkommt, lässt mich 57 Minuten intensiv strampeln bis ich auf dem höchsten Punkt angelange. Nach den 6 Km zeigt das Navi 307m Anstieg und 7 m Abstieg an. Die Zahlen sagen alles. Für die Abfahrt was Warmes überziehen sonst hat man sich schnell den Pips geholt.

Fast am Ende der Talfahrt liegt die Stadt Gjovik vor mir wo ich auf die Straße No.33 komme. Gerade habe ich den Ort Richtung Süden verlassen da beginnt der Dauerregen der mich bis 20 Km vor meinem Ziel begleitet.

Es ist kaum möglich zu fotografieren aber ab und zu riskiere ich es doch

10 Km vor Minnesund reist es auf und die Sonne kommt durch. Die hat mir wie versprochen Gisela und Hermann geschickt. Meine Freunde aus Dülken sind zurzeit auf Ameland wo es Sonne genug gibt. Für mich reicht es schon um später das Zelt und die Regenmontur zu trocknen.

Habe ich mich verfahren, sind das Teepflücker In Vietnam? Es sind asiatische Erntehelfer auf einem Erdbeerfeld.

Um 15:45 stehe ich am Camping Storenga hier hängt ein Automat wo man sich anmelden und mit Karte bezahlen muss. Das Zelt baue ich in der Nähe des Sanitärgebäudes auf wo mich auch eine schöne Küche erwartet.

Tagesdaten: 82Km /6:00 Std. in Fahrt / 735m Anstieg und 732m Abstieg




Mittwoch den 11.09. vom Storenga Camping bis Olberg Camping

Das Datum 11.9.2001 und das Geschehen an diesen Tag, werde ich wohl nie in meinem Leben vergessen.

Heute Morgen regnet es schon um sechs Uhr als ich mir die Zähne putzen gehe. In der Campingküche bereite ich das Frühstück zu und kann durch das große Fenster das Wetter da draußen beobachten. Alles ist verpackt bis auf das Zelt. TIPP In einer Regenpause wische ich das Wasser vom Zelt und packe es in den Wasser- und Luftdichten 20 Liter Kompressionssack mit Ventil. Den Rollverschluss wickele ich auf bis es nicht weiter geht und presse die die Luft heraus und schließe das Ventil. So habe ich das Packmaß halbiert und kann das Zelt in die Radtasche packe ohne dass die anderen Sachen in der Tasche nass werden. 

Nebel, Dunst und Regen so beginnt der Radtag heute  

Um kurz nach acht Uhr verlasse ich den Platz in kompletter Regenbekleidung und pedale auf der No.177 Richtung Süden. Als Ziel habe ich einen Campingplatz eingegeben der 124 Km entfernt liegt. Nach den ersten 30 Km merke ich schon, dass das heute nicht machbar ist. Langsam wird der Himmel heller und es kommt die Sonne raus. Zur Pause nach 40 Kilometer ziehe ich die Regenkleidung aus und sogar die kurze Hose an. 

Anschließend wird die Strecke zunehmend anstrengender, auf und ab und eine Kurve nach der Anderen. So beschließe ich zur No.22 zu fahren, welche runter bis nach Schweden führt und gebe als neues Ziel den Olberg Camping ein. 

Auf der Strecke beginnt es bald wieder zu regnen und zwar so heftig, dass ich noch gerade in ein Bushäuschen retten kann um mich wieder komplett umzuziehen. Es hört nicht auf, also die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, denn der Gegenwind bläst mir den Regen ins Gesicht, fahre ich weiter. Auch auf der 22 geht es auf und ab aber die Steigungen sind nicht über 6 % und lassen sich gut bewältigen. Gerade hat der Tacho angezeigt, noch 17,5 Km bis zum Ziel, da stoppt ein PKW und ein VW Bus vor mir. Die zwei Männer fragen mich wo ich hin will bei dem Wetter. Den Camping Olberg kennen sie und einer ruft an ob er auch offen hat und noch eine Hütte frei ist. Da kommt das befreiende OK und eine halbe Stunde später stehen wir schon auf dem Campingplatz. 

Diese netten Jungs haben mir geholfen und ich habe mal wieder vergessen mir die Namen zu notieren.  

Der Chef vom Platz ist ein Jungbauer der neben der Landwirtschaft sich den Platz als zweites Standbein aufgebaut hat. In die Hütte kann ich erst um 20:00 Uhr aber der Chef zeigt mir den Heizungsraum der mindestens 30 Grad hat. Hier passt bequem mein komplettes Rad hinein und das Zelt kann auch zum Trocknen aufhängen. Das Raddress wasche ich unter der Dusche aus und hänge die Sachen noch auf den Wäscheständer im Trockenraum. Den Bericht schreibe ich noch nach 21:00 Uhr in der Hütte.

Jetzt wenn ich die Tagesdaten noch drunter geschrieben habe sind es halb Elf und ich bin müde. Ab morgen soll das Wetter besser werden. Das kann auch nur noch besser werden.

Tagesdaten: 82 Km mit dem Rad 17,5 Km mit dem VW Bus 1035m Anstieg und 976m Abstieg



  


Donnerstag den 12.09. vom Olberg Camping – kurz hinter Halden 85 Km

Wie jeden Morgen in letzter Zeit gilt meine Aufmerksamkeit dem Wetter. Das sieht gut aus, blauer Himmel nur ein paar Schleierwolken sind noch vorhanden. Nach dem Frühstück gehe ich in den Heizungsraum und packe das Zelt und mein Radlersachen ein, alles pulvertrocken. Um 8Uhr 30 bin ich wieder auf der 22, auch der Südwind von Gestern ist wieder da und bremst meinen Vorwärtsdrang. Es muss noch die ganze Nacht geregnet haben denn es dauert bis 11Uhr bis die Straße abgetrocknet ist.

Aus der Schnellstraße No.22 ist ein Sträßchen geworden

Die Hügellandschaft die ich heute durchfahre ist Farmland. Die meisten Felder sind schon abgeerntet daran kann man sehen, dass der Herbst da ist.

Ein typisches Gehöft hier

Nach 35 Km habe ich schon Hunger denn Gestern habe ich nichts Warmes gegessen. Nach der Teepause geht es mir besser und es kann weitergehen. Auf dem letzten Stück der heutigen Etappe, haben still und leise die Wolken, die vom Meer herkommen, den Himmel zu gestellt. 

Die Festung Fredriksten thront über der Stadt Halden

14Uhr 25 bin ich am Fuße der Festung und kaufe noch ein paar Lebensmittel ein, denn der Campingplatz ist oben auf der Festung wo ich auch einen Ruhetag einlegen will. Mit gefüllten Radtaschen pedale ich mich langsam den Berg hoch. Oben angekommen trifft mich der Schlag der Platz ist geschlossen. Gestern habe ich auf der Webseite nachgeschaut, da war der Platz noch offen. Im nahen gelegenen Hotel frage ich nach ob sie Hütten vermieten, leider Fehlanzeige. Da ich nicht bereit bin 1100,-NOK für ein Zimmer zu zahlen fahre ich runter in die Stadt.

Schöne Stadt, hier hätte ich einen Tag pausieren können

Die Touristen Info hat auch schon geschlossen also fahre ich weiter. An der nächsten Tankstelle fülle ich den Wassersack auf und mach mich auf die Suche nach einem Zeltplatz. Es dauert nicht lange da sehe ich eine kleine Kirche mit Friedhof.

Free Camping

Ein schmaler Weg endet am Friedhof. Hier am Ende der Sackgasse baue ich das Zelt auf. Gerade habe ich gekocht und gegessen da fängt es an zu tröpfeln. Den Bericht schreibe ich im Zelt. Fürs Wochenende ist schönes Wetter angekündigt“ schauen wir doch mal“ wie ein großer deutscher Poet zu sagen pflegt.

Tagesdaten: 85 Km / 6:40 Std. in Fahrt / 818 m Anstieg und 974m Abstieg





Freitag den 13.09. von Halden – Hunnebostrand 93 Km

Der Tag ist eigentlich typisch für meine Touren und fällt unter die Kategorie „Erstens kommt es anders und zweitens als du denkst“

Ich habe geschlafen wie ein Toter, erst gegen 7:00 Uhr zwingt mich meine Blase zum Aufstehen. In der Kirche brennt Licht obwohl es wolkenlos ist und die Sonne es schon über die Wipfel der Bäume geschafft hat. Nach dem Frühstück und dem üblichen Prozedere beginne ich meinen letzten Radtag in Norwegen. Es geht durch eine bewaldete Hügellandschaft wo ich ab und zu einen Blick auf den Fluss erhaschen kann an dem ich vorbei fahre. Dann wieder schroffe Felswände wo das austretende Wasser in der Sonne den Anschein erweckt als wäre der Fels aus purem Silber.


Nach 28 Km machen ein paar Schilder darauf aufmerksam das ich gerade die norwegisch –schwedische Staatsgrenze passiere.


Die Landschaft ist die Gleiche und die Holzhäuser sehen genauso aus wie in Norwegen aber ein Teil ist anders.

Es ist die Flagge, die so wie in Norwegen auch fast jedes Haus ziert.

Mit der Zeit wird die Landschaft offener und wird zum Agrarland. An vielen Gehöften die rechts und links der Straße liegen pedale ich vorbei. Kleine Siedlungen mit ihren wehrhaft aussehenden Kirchen sind ein Hingucker.


Den Campingplatz den ich in ins Garmin mit Adresse eingegeben habe, war eine Luftnummer, dort ist nichts. Den zweiten Campingplatz, der in meiner Karte vermerkt ist finde ich auch nicht. Gut das ich Tee aufgeschüttet habe, so mache ich erst mal Pause nach 50 Kilometer. Während der Rast studiere ich die Karte und beschließe, wieder mal Einstimmig, bis zum Ort Bovallstrand zu fahren wo ein Campingplatz eingetragen ist.

Dafür muss ich die alte Bekannte E6 überqueren und fahre nun die 174 Richtung Schärenküste. Auf die Schönheit dieser Strecke hat mich mein Radfreund Klaus, wir hatten uns ja noch in Alta getroffen, aufmerksam gemacht. Auf dem Landzipfel sind drei Camps auf der Karte eingezeichnet, aber hat noch einer geöffnet das ist die Frage. Ein schwedischer Womofahrer, den ich frage sagt mir er fährt auch zum Campingplatz. Das ist schon mal beruhigend. Vor lauter Sorge einen gescheiten Übernachtungsplatz zu finden wo ich auch mal einen Tag pausieren kann, hätte ich fast die Schönheit der Landschaft vergessen.

Hier surfen die Kühe

Der erste Ort heißt Bovallstrand und das Garmin leitet mich durch das Zentrum des wunderschönen Orts bis zum Hafen. Hier ist alles nur kein Campingplatz. Nach 87 Km auf und ab und zum Schluss der starke Gegenwind haben mir die Kräfte geraubt. Von einem Urlauber erfahre ich, dass es mal vor etlichen Jahren ein Camp hier gegeben hat, aber kurz vor dem nächsten Ort Hunnebostrand, da befindet sich ein Campingplatz. Ich rappele mich auf und kurbele die 5 Km, die mir wie zehn vorkommen, nach Hunnebostrand. Am Ortsschild weist auch schon ein Schild auf den Platz hin. Als ich vor der Rezeption stehe, sehe ich direkt der hat geschlossen. Ein Paar das mit dem Hund Gassi geht, spreche ich an wegen des Platzes. Kein Problem, sie stehen auch hier mit dem Womo und der Sanitärbereich ist geöffnet. Da fällt mir ein Stein vom Herzen das hat man bestimmt bis Göteborg gehört. Auch einen schwedischer Dauercamper frage ich noch auch der sagt mir Free Camping kein Problem.

Neben einer Hütte auf dessen Veranda ich Tisch und Stuhl nutzen kann, schlage ich das Zelt auf. Anschließend gehe ich Duschen. In der offenen Campingküche koche ich mir ein Nudelgericht und schütte noch eine Kanne Tee auf. Was mir noch zum meinem Glück fehlt ist Internet aber darum werde ich mich Morgen kümmern, denn Morgen ist auch noch ein Tag.

Tagesdaten: 93 Km / 6:25 Std. in Fahrt / 902m Anstieg und 881m Abstieg




Rückblick auf Norwegen

Wie man in der Statistik nachlesen kann, bin ich jetzt 3205 Kilometer durchs Land gefahren. Vom äußersten Norden bis runter in den Süden habe ich 29941m Anstieg hinter mir und wie man schon an den Daten sehen kann, ist Norwegen nicht einfach zu bereisen. Von Anfang Juli bis Mitte September habe ich auch fast alle Wetterverhältnisse kennen gelernt.  

Norwegen hat Landschaften mit atemberaubender und herber Schönheit, der man sich nicht entziehen kann. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit, wenn man Kontakt haben will muss man sie schon Ansprechen. Als Einzelreisender ist das Übernachten bei schlechtem Wetter sehr teuer, Die kleine Hütte kostet zwischen 350,- bis 800,- NOK, in der man auch mit drei Personen schlafen könnte. Alles in Allem, es lohnt sich die Strapazen auf sich zu nehmen, umso lieber ist man wieder zuhause in der Komfort Zone.


 


Samstag den 14.09. Ruhetag in Hunnebostrand

Nach dem Frühstück mache ich erst die Wäsche und als diese auf der Leine hängt, fahre ich mit dem Rad in nahe gelegene Stadt. Im Supermarkt ist eine Poststation, die mir ohne viel Bürokratie eine schwedische Simcard verkauft. Fünf Minuten Zeitaufwand und für 90,-SEK (8,42 €) bekomme ich 0,5 Gigabyte Guthaben. Anschließend schaue ich mir die Stadt an, die wie mir scheint ihre schmucken Holz Häuser mitten zwischen die Felsen gebaut haben.

Touristen sind nicht mehr viele in der Stadt und das sehr windige Wetter lockt nur die Surfer vom Sofa

Der Jachthafen

Der Hafenbereich mit den alten Fischerhütten die jetzt kleine Geschäfte beherbergen

Aus solchen geschmackvollen, meist weißen Holzhäuser besteht die Altstadt

Anschließend kaufe noch Lebensmittel ein, wobei ich meine restlichen Norwegischen Kronen quitt werde. Jetzt noch am Bankomat schwedische Kronen ziehen und ich habe mein Pensum für heute geschafft.




Sonntag den 15.09.   Zweiter Pausentag in Hunnebostrand

Die Nacht war stürmig, Plastikstühle flogen über den Platz aber das Zelt hat dem Sturm standgehalten. Am Morgen ist es noch bewölkt aber der Wind pustet sie alle ins Landesinnere. Einen Aufenthaltsraum gibt es leider nicht aber im Raum wo Waschmaschinen und Trockner stehen, ist noch so viel Platz das ich dort am Tisch Frühstücken kann. So gegen zehn Uhr mache ich mich mit dem Rad auf den Weg nach Kungshamn. Diese Stadt hatte mein schwedischer Campingnachbar mir empfohlen. Der Wind ist immer noch heftig und die unerwarteten Böen können einem schon vom Kurs bringen. Kommt der Wind von hinten fahre ich 25 Km/h ohne zu pedalen.

Fischerhütten in einem kleinen Dorf auf halber Strecke

Nach 12 Kilometer erreiche ich die malerisch an der Schärenküste gelegene Stadt Kungshamn

Auch hier ist nichts los die meisten Cafés sind geschlossen und die Restaurants machen erst um 12:00 Uhr für zwei Stunden auf.

Von Hafen sieht man die imposante Brücke die rüber zur Neustadt führt

Das Bild vermittelt eine ruhige und gemütliche Atmosphäre, doch 100 Meter weiter mit Blick aufs offene Meer da sieht es alles anders als gemütlich aus.

Die See scheint zu kochen

Wo ich gerade beim Kochen bin, mein Campingnachbar war Pilze sammeln und hat mir eine ganze Schüsselvoll geschenkt, denn er fährt heute nach Hause. Ich trete auch den Heimweg zum Camp an wo ich noch den Antrieb meines Rades reinige und ein öle, was nach langen Regenfahrten von Nöten ist. Morgen möchte ich weiter diese schöne Küste entlang bis nach Lysekil radeln. Jetzt werde ich mir die Pilze zubereiten, Zwiebel und eine Bratwurst habe ich auch noch im Vorratsschrank.




Montag den 16.09.  von Hunnebostrand – Lysekil  48Km

Nur kein Stress am ersten Tag nach dem Urlaub dann ist die Erholung direkt wieder dahin. So schlafe ich bis acht Uhr und ehe ich gefrühstückt habe und alles auf seinem Platz und verpackt ist, sind es 10 Uhr 30.

Den Rentnern, wer hat sonst schon Montagsvormittag Zeit, von Hunnebostrand, schaue ich ein wenig beim Boule Spiel zu, bevor ich den Ort Richtung Lysekil verlasse. Seit langer Zeit treffe ich mal wieder auf eine Reiseradlerin “ Man sieht sich „so verabschiede ich mich von ihr und radle weiter den Fjord entlang.

Das Ende des Fjordes kommt in Sicht danach geht es Richtung Südwest nach Lysekil. Von den beiden Campingplätzen ca.3 Km vor der Stadt, hat einer geschlossen und bei dem Anderen muss man sich telefonisch anmelden, wozu ich keine Lust habe. So pedale ich runter zur Stadt um mit der Fähre noch nach Kristineberg überzusetzen.

Blick auf die schöne Stadt Lysekil

Am Hafen angelangt, es ist kurz vor zwei Uhr, frage ich einen Einheimischen nach der Anlege Stelle der Fähre. Jetzt kommt ein junger Mann dazu, ich schätze so in meinem Alter, und zeigt mir den Kai von wo die Fähre ablegt. Dann bietet er mir an, ich solle doch bei ihm zuhause übernachten. Er hat eine Einliegerwohnung die frei ist, in der ich heute übernachten kann. Da brauch ich nicht lange überlegen und fahre hinter seinem braunen Volvo Kombi hinterher. Ich bekomme eine komplette Wohnung in der ersten Etage. Jan, der sehr gut Deutsch spricht, muss noch für zwei Stunden in den Wald arbeiten, wie er sagt und ist weg.

Ich mach Teepause in der Küche danach ziehe ich mich um und schaue mir die Stadt an. Ein paar fehlende Lebensmittel kaufe ich ein und was Süßes als Gastgeschenk.

Harry, ist auch nicht mehr ganz neu aber sieht noch Propper aus

Die Hafenbewohner

Als ich zurückkomme, kann ich auch Jans Tochter mit ihrem Sohn begrüßen, die auch hier wohnen. Jan ist sehr interessiert an meiner Webseite und ich erkläre ihm wie er die einzelnen Rubriken öffnen kann. Lange unterhalten wir uns über meine Reisen denn zu erzählen habe ich viel. “Da kütse vom Höksken ob et Stöcksken „ wie man bei mir zu Hause sagt. Um 19:00 Uhr wird ein Spiel vom Fußballverein IF Elfborg übertragen, das ist Jans Verein aus seiner Heimatstadt Boras. Das Spiel muss er sich anschauen, und ich schreibe den Tages Report.

Tagesdaten: 48 Km / 3:20 Std .in Fahrt / 378m Anstieg und 400 m Abstieg




Dienstag den 17.09. Von Lysekil – Kungalv 89 km

Heute hat meine große Enkelin Emma-Johanna Geburtstag und wird sieben Jahre alt

Ich habe gut geschlafen fast so wie in meinem eigenen Bett. Kurz nach acht Uhr verabschiede ich mich von meinen Gastgebern.

Jan-Olaf und seine Tochter Kia. Danke Ihr Beiden ich hab mich bei euch wohl gefühlt.

Olaf, wenn du diese Zeilen liest, schick mir doch die Fotos die du gemacht hast per E-Mail

Um 8:30, pünktlich wie die Bahn, legt die Personenfähre ab und 20 Minuten später habe ich wieder festen Boden unter den Füßen.

Ein malerisches Fischerdorf mit einer Windmühle am höchsten Punkt.

Mein Navi kennt den Weg und leitet mich gekonnt über kleine Inseln entlang von Fjorden und Sunds. Mit meiner Straßenkarte im großen Maßstab hätte ich das Ziel nie gefunden.

Die erste von den zwei Kurzfähren an der ich 20 Minuten warten musste. Die Zweite fahre ich aufs Deck und schon legt sie ab.

Schären Landschaft

Nach dem ich die beiden Brücken überquert habe bin ich wieder auf dem Festland. Jetzt bin ich noch35 Km von meinem Ziel dem Campingplatz Kungalv entfernt. Über Nebenstraßen komme ich gut voran und werde nur von einem Gewitterschauer 3Km vor dem Ziel gestoppt. 16Uhr 10 bin ich auf dem Platz und kann für 150,-SEK mein Lager aufschlagen.

Tagesdaten: 89 Km / 6:35Std. / 784m Anstieg und 796m Abstieg


 

 


Mittwoch den 18.09. Von Kungalv – Asa 87 Km

Es ist eine feuchte Kälte die vom nahen See ins Zelt kriecht als ich den Reißverschluss vom Innenzelt öffne. Dagegen hilft nur ein heißer Kaffee. Das ist auch ein Campingplatz der weiten Wege, aber man ist ja froh, wenn überhaupt noch einer geöffnet ist. Das Wetter ist gut die Sonne scheint von einem makellosen blauen Himmel. Nach zwei Stunden erreiche ich die Fahrradfreundliche Großstadt Göteborg mit ihren gut ausgebauten und beschrifteten Radwegen. So komme ich Stressfrei und sicher ins Centrum.

Im Hafen liegt die Fähre der Stena Line aber ich habe mich entschieden runter bis Helsingborg zu radeln und dort mit der Fähre nach Dänemark überzusetzen.

Den richtigen Radweg finde ich auch und folge ihm den ganzen Tag. Das ist bestimmt nicht der kürzeste aber bestimmt der schönste Weg der mich auf schmalen Straßen oder Radwegen an der Schärenküste entlang leitet.

Um 13:00 Uhr an einer Bushaltestelle breite ich mein triefnasses Zelt zum Trocknen in der Sonne aus. In der Zeit mache ich Teepause. Eine Stunde später kann es weitergehen alles ist trocken und verpackt. Ab der Stadt Kungsbacka halte ich Ausschau nach einem geöffneten Zeltplatz. Auch der Platz an meinem angedachten Ziel in Asa ist geschlossen. Dort kann ich aber den Wassersack füllen bevor ich weiterfahre. Jetzt steht fest Free Camping ist angesagt und ich finde am Ende des Camps einen wunderschönen Platz in den Dünen.

Das Zelt ist aufgebaut und das Essen steht auf dem Herd

Nach dem Sonnenuntergang sitze ich hier in meinem Stuhl und tippe den Report ins Schreibprogramm. Gut das ich jetzt am Ende angelangt bin denn die Kälte kriecht mir vom nahen Meer den Rücken hoch.

Tagesdaten: 87 Km / 5:45 Std. In Fahrt / 567m Anstieg /565m Abstieg





Donnerstag den 19.09. von Asa – Halmstad 119 Km

Zusammen mit der Sonne stehe ich auf und gehe zum Strand runter um zu fotografieren.

Die Wolkentürme über dem Kattegat werden von der aufgehenden Sonne angestrahlt.

Es ist frisch so um die 3-4 Grad und wird erst mit den ersten Sonnenstrahlen etwas wärmer. Um das Kondenswasser vom Zelt zu bekommen wische ich dieses mit einem Lappen ab. Beim Nachwischen hat sich auf der Außenhaut vom Zelt, durch den Wind Eis gebildet. Kurz vor neun Uhr pedale ich am Strand entlang und kann den Zweien beim Frühsport zuschauen.

Das scheint Beiden viel Spaß zu bereiten, das kann man sehen.

Die Schärenlandschaft geht langsam zur normalen Küste über und es beginnt das Flachland. Das Wort Flachland habe ich nachschauen müssen wie es geschrieben wird, solange habe ich das Wort nicht verwenden können.

Die Kühe haben eine Verdauungspause eingelegt und sind beim Wiederkauen. Auch ich kaue jetzt erst mal auf meinem Smörebrot rum und schlürfe Tee dazu. Das Zelt liegt in der Sonne, nicht zum braun werden, sondern um zu trocknen. Auch heute versuche ich einen Campingplatz zu finden der noch geöffnet hat aber nach dreimal Fehlanzeige fahre ich nach Halmstadt.

Vielleicht finde ich in der großen Stadt ein Hostel und kurbele los.

In der Innenstadt esse ich mir erst mal ein Döner denn mit leeren Magen habe ich keine Geduld zu suchen. Geschlagene zwei Stunden kurve ich durch die Stadt um eine günstige Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Das Hostel hat geschlossen und 1400,- SEK möchte ich nicht fürs Hotelzimmer auslegen. In einem der teuren Hotels bekomme ich den Tipp im Hotel Martenson nachzufragen. Hier bekomme ich mit etwas handeln das Zimmer für 800,-SEK = 74,75 € incl. Frühstück und Free Wifi.

Durch das Stadttor und direkt links

Tagesdaten: 119 Km / 7:35 Std. in Fahrt / 466 m Anstieg und 464m Abstieg

Info: Jan hat mir die Fotos geschickt. warum ich ihn gebeten habe.

Leute lest das Gästebuch der Kegelklub hat wieder einen gelungenen Monatsrückblick zu Papier gebracht.



  

Freitag den 20.09. von Halmstad – 6 km vor Helsingborg 92 Km

Heute treffen sich meine Freunde des Kegelns beim Georg um eine ruhige Kugel zu schieben, wo ich auch schon gerne dabei wäre. Bevor ich nächstes Mal wieder mit mache muss ich noch ins Trainingslager, aber nicht wegen des Kegelns, nein wegen der Trinkerei. Ich bin total aus der Übung.

Das Frühstück war super gut und ich habe mir Zeit gelassen um alles zu probieren. Als ich um acht Uhr losfahre sind es 12 Grad und stark bewölkt aber noch trocken.

Noch ist es trocken aber eine Stunde später muss ich die Regenschutzbekleidung anziehen, und kann sie erst an der heutigen Unterkunft ablegen. Die Bleibe für heute habe ich bei Booking.com gebucht, aber dazu später mehr. Eine dicke Steigung habe ich heute drin von 0 Meter auf 185m gerade hoch. Da weiß ich nicht ist es Schweiß oder Wasser was mir da aus den Jackenärmel läuft. Nach 40 Minuten bin ich Oben und in 20 Minuten hat das Flachland mich wieder. Der feine Nieselregen hat ja auch positive Eigenschaften, ich brauche viel weniger Feuchtigkeitscreme als sonst. Um 12:30 bin ich in der Stadt Ängelsholm und kehr bei Mc Donald ein. Ich bestelle Big Tasty mit Fritten und ne Coke. Bezahle bekomme ein Kunststoffschild mit der Nr.32 drauf und setze mich an den Tisch. Fünf Minuten später kommt mein Essen, super. Die drei Koreaner die mit mir gekommen sind, versuchen immer noch an den modernen Terminals selber zu bestellen. Auch nach der Pause ist wieder die große Sprenkelanlage an und sorgt dafür, dass es nicht staubt.

Die Stadtgrenze von Helsingborg ist erreicht


Da ich ja Gestern lange nach einer Unterkunft gesucht habe und ich das heute vermeiden wollte, habe ich bei Booking für 30,-€ ein Einzelzimmer im Nykelbo Vandrarhem gebucht.

Das war mal wieder ein Glücksgriff

Morgen habe ich vor von Hesingborg Schweden nach Helsingor Dänemark mit der Fähre überzusetzen, um anschließend bis ins Zentrum von Kopenhagen zu radeln, wo ich ein Zimmer für zwei Nächte gebucht habe, denn ich möchte mir die Stadt anschauen. Das Beste kommt zum Schluss, die nächsten drei Tage ist Schönwetter angesagt.



 

 

Samstag den 21.09. von Helsingborg nach Kopenhagen 65 Km

Das ältere holländische Paar mit Sohn und Husky, dass ich gestern Abend noch kennen gelernt habe, ist auch früh auf ihren langen Beinen. Der Husky ist ja normal, die Eltern schon groß aber der Sohn ist ein wirklicher Riese. Wenn der sich gerade hinstellt kommt er mit dem Kopf an die Decke. Durch das ständige gebückte Gehen hat er einen Rundrücken. „ ne Puggel“ würde man bei uns sagen. Auch groß sein kann eine echte Behinderung sein. Nach dem ich mich von ihnen verabschiedet habe beginne ich um 8Uhr20 bei bedecktem Himmel und 14 Grad den neuen Radtag. Vorbei am Schloss Sofiero fahre ich runter zum Hafen von Helsingborg. Die Stadt schläft noch, so kommt es mir jedenfalls vor. Noch keine 10 Minuten brauche ich zu warten da legt die Fähre ab. 40- SEK kostet die Überfahrt. Für die restlichen Kronen trinke ich mir einen Kaffee dann legt das Schiff auch schon an.

In der ersten Reihe sieht man am Besten

Die hübsche Stadt Helsingor, wo ich in Dänemark an Land gehe, ist ein Muss für jeden Reisenden.

Dort im Hafen sitzt ein nackter Meeresjüngling auf einem Felsen und schaut verträumt in die Ferne

Eine schöne Altstadt mit hübschen und ausgefallenen Läden. Dort allein habe ich so viele Fotos gemach das würde für zwei Tage reichen. Dann mache ich mich auf den immer an der Küste verlaufenden Weg nach Kopenhagen.

Alte Häuser, tolle Villen und entspannte Menschen sind zu sehen

Das einzige Nervige ist, sicher mehr für Die als für mich, sind die Rennrad Freaks. Bedauernswerte Kreaturen die nur mit der Nase über den Asphalt und mit einem verzerrten Gesicht durch die Gegend hetzen. Unsereins hat noch Zeit für Begegnungen.

Elioi & Iolanda aus Barcelona treffe ich unterwegs, die mich spontan nach Barcelona einladen. Sie machen jedes Jahr Radtouren. Auch waren sie schon in Russland und Kasachstan. Sie erzählen mir das hier in Dänemark die Campingplätze noch geöffnet sind. Gut zu wissen.  

Nach der Pause kommt die Sonne raus und verleiht der Küstenlandschaft ein mediterranes Flair. Es dauert nicht mehr lange und ich bin in Kopenhagen eine Fahrradstadt die vielleicht nur durch Amsterdam noch übertroffen wird.

Sommer in Kopenhagen

Das Hotel liegt mitten in der Stadt und alle Sehenswürdigkeiten sind fußläufig zu erreichen, da habe ich wie Immer, wert drauf gelegt. Der erste Spaziergang ist auch schon gemacht, habe mir ein paar dänische Kronen besorgt und was gegessen. Nun sitze ich, es ist 22:00 Uhr durch, mit einem Fläschchen Merlot neben mir und schreibe den Report von heute.

Von meinem Fenster aus gesehen

Tagesdaten: 65 Km / 5:30 Std. in Fahrt./191m Anstieg und 215m Abstieg




Rückblick Schweden

Da ich nur eine kurze Zeit in diesem schönen Land war und auch noch spontan von Jan zur Übernachtung eingeladen wurde, kann ich nur gutes berichten. Die Schärenlandschaft in Schweden war eines der landschaftlichen Höhepunkte der Nordlandtour.

Hier hin komme ich gerne wieder.




Sonntag den 22.09. Besichtigung Kopenhagen

Eine tolle Stadt wo man sich an einem Tag nur einen Überblick verschaffen kann, in dem man wie ich auf einen Turm steigt ohne Treppen.

Eine schiefe Ebene windet sich spiralförmig im Turm nach Oben

Das Hafenviertel mit den bunten Fassaden ist ein Muss, wenn man die Stadt besucht, auch wenn es ziemlich überlaufen ist.

Doch man hält es kaum für möglich das so eine kleine Person so viele Menschen Interessiert. Hier ist ja noch mehr los als am Nordkap.

Die Meerjungfrau hält Ausschau nach dem silbernen Jüngling von Helsingor

Vielleicht würden sie auch so ein hübsches Paar werden wie diese Beiden

Und zum Schluss kommt bekanntlich immer das Beste. Mein Radfreund Dieter aus Buxtehude hat sich gemeldet. Wir treffen uns am 25.09. auf der Insel Fehmarn und werden zusammen bis Buxtehude radeln. Darauf freue ich mich jetzt schon riesig.




Montag den 23.09. von Koppenhagen bis Ore Stand Camping 99 Km

Den Radreisetag beginne ich nach einem guten Frühstück im Hotel Windsor um 8 Uhr 50 bei windigem Wetter und 14 Grad. Die Wolken lassen keinen Sonnenstrahl durch und die Stadt, die gestern noch bei Sonnenlicht in den verschiedensten Farben erstrahlte, kommt heute Grau in Grau daher. Nach einer guten Stunde habe ich die Stadt hinter mir gelassen und der Verkehr wird ruhiger. Bei Karlslunde Strand merke ich erst richtig wie stark der Wind heute aus Nordost bläst, da ich ein Stück an der See entlang pedale. Da ich meist in südlichen Richtungen unterwegs bin, ist der Wind mein Freund.

Ab der Stadt Koge befahre ich die Straße No.151, die wie mit dem Lineal gezogen, gerade aus verläuft. Das ist zwar nicht die schönste Strecke aber die Schnellste und Kürzeste von Kopenhagen nach Vordingborg.

Wildwest in Dänemark

Kurz vor dem Ziel treffe ich noch einen französischen Reiseradler den ich nach dem Preis der Fähre frage. Sehr billig so ca. 10,- € meint er.

Da es nur noch 7 Kilometer sind, gehe ich im Supermarkt noch einkaufen, bevor ich zum Camping abbiege.

Den Ulfsund überquere ich morgen und komme zur Insel Falster und später auf die Insel Lolland.

Die Dame in der Rezeption ist sehr freundlich und hilfsbereit. Die Übernachtung ist auch preiswert, denn ich bezahle nur 70,- DK = 9,37 €. In der ordentlichen Campingküche koche ich mein Abendmahl und schreibe im Aufenthaltsraum meinen Report von heute. Mal schauen ob ich die Daten auch Übermittelt bekomme, an der Rezeption soll Wlan sein.

Tagesdaten: 99 Km / 6 Stunden in Fahrt / 418m Anstieg und 454m Abstieg





Dienstag den 24.09. von Vordingborg bis Puttgarden auf Fehmarn

Es ist diesig heute Morgen und die Luftfeuchtigkeit so hoch das es einem feinen Nieselregen gleich kommt. Um kurz nach neun Uhr verlasse ich den Platz und fahre über die Ulfsund Brücke.

Im Nebel kann ich das andere Ende der Brücke nicht sehen

Die Brücke teile ich mir mit Autos und der Eisenbahn

Die 13:00 Uhr Fähre erreiche ich so gerade noch und bin somit der letzte in der Reihe. Da mein Rad einen ruhigen Geradeauslauf hat, so wie auf Schienen, bekomme ich diese Spur. 45 Minuten braucht die M/F Prins Richard für die Überfahrt, die für mich und mein Rad 85,-DK kostet. An Bord verprasse ich die restlichen Kronen. Wienerschnitzel mit Pommes, ein Kaffee und eine Tafel Rittersport Traubennuss mit Rum sind noch drin.

So bin ich schon um 14:00 Uhr auf dem Platz und genieße die Sonne die mittlerweile rausgekommen ist.

Tagesdaten: 81Km / 4:35 Std. in Fahrt / 186 m Anstieg und 207m Abstieg



Rückblick Dänemark

Nur vier Tage war ich im Land unterwegs aber die haben gereicht um die Lust in mir zu wecken, mehr von diesem fahrradfreundlichen Land zu sehen. Bis Bald Dänemark.



Mittwoch den 25.09. von Burg auf Fehmarn – Neustadt in Holstein 72Km

Es war 5.15Uhr als bei mir in Buxtehude der Wecker klingelte. Heute sollte es losgehen. Mit der Bahn zur Insel Fehmarn. Es hat alles gut geklappt, die Züge waren fast pünktlich und wichtig, wenn man ein e-Bike dabei hat, die Aufzüge funktionierten. Am Bahnhof in Burg wartete der Radträumer auf mich, als ich mit nur 10 Minuten Verspätung dort ankam. Und jetzt muss ich mich erst einmal vorstellen: Ich bin Dieter Haacke und werde Walter in den nächsten Tagen bis nach Buxtehude begleiten.

Nachdem die Begrüßung, die etwas länger gedauert hat, weil wir uns ewig nicht gesehen haben beendet war, konzentrierten wir und zunächst mal auf unsere heutige Route. Wir starten unsere Tour und fahren über die Fehmarnsundbrücke in Richtung Heiligenhafen. Kurz vor der Brücke begann es zu regnen. Also zogen wir die Regensachen an und fuhren weiter. In Heiligenhafen angekommen machten wir die erste Pause.

Das Wetter wurde etwas besser und wir fahren über Lensahn nach Neustadt in Holstein. Wir schoben unsere Räder durch das Stadttor in die Innenstadt. Mittlerweile war es schon 16.00Uhr, also Zeit sich um die Unterkunft zu kümmern. Wir haben ein sehr schönes Apartment gefunden und begießen den Erfolg der heutigen Tour mit einem Flensburger. 

Zum Abendessen gehen wir ins ca. 500Meter entfernte Brauhaus. War lecker.

Tagesdaten: KM 72/Std 5,5/ 342mHoch /344m Runter



  


Donnerstag den 26.09. von Neustadt i.H. bis Bad Segeberg 76Km

„Walter, hol schon mal die Räder“. Mit diesen Worten begann der heutige Radtag. Keine 5 Minuten später standen die Räder zum Beladen bereit. Wir hatten gut gefrühstückt. Das war auch nötig, um die schweren Taschen auf die Räder zu wuchten.

Um 8.15Uhr rollten wir mit unseren Rädern vom Parkplatz des Hotels „Hamburger Hof“ in Neustadt/Holstein. Auf der Straße ging es gleich stetig nach oben. Aufgrund der Wetterlage, es war sehr neblig, war nicht die Regenhose unser wichtigstes Kleidungsstück, sondern die Warnweste.

Der Radweg führte teilweise an der Straße entlang. Das erste Etappenziel war Eutin. Wir sehen uns den Marktplatz mit den Giebelhäusern an und fahren anschließend weiter in Richtung Malente.

Hier fotografierte ich den alten Gutshof, vom Nebel fast verhüllt.

Bei einem Zwischenstopp am Dieksee konnten wir an diesem Fotomotiv nicht vorbeifahren.

Wir fahren weiter nach Plön und machen ein zweites Frühstück beim Edeka-Markt. Brot und Wurstwaren aus Walters Proviant und süße Teilchen vom Bäcker. Eigentlich wollten wir schon weiterfahren, als Walter von einem Ehepaar angesprochen und um ein Interview gebeten wurde. Wie sich später herausstellte, kommt das Pärchen aus Süchteln und wohnt seit Jahren im Raum Plön.

Der Nebel hatte sich verzogen. So haben wir manchmal sogar den Plöner See im Blick. Als wir auf der Strecke mal die Radkarte bemühten, wurden wir von Hinrich angesprochen ob er uns weiterhelfen könne. Beim Blick auf sein tolles Rad las ich die Fahrradmarke „NORWID“. So hatten Walter und Hinrich genügend Gesprächsstoff.

Es war wieder so gegen 16.00Uhr als wir uns mit der Zimmersuche beschäftigten. Heute war es nicht so einfach ein passendes Zimmer zu finden. Ausgebucht, oder kein Doppelzimmer. Letztlich hat es doch geklappt. Wir fanden ein nettes Hotel in Bad Segeberg.

Da wir hier eine kleine Küchenzeile und einen Tisch mit 4 Stühlen vorfanden freuten wir uns schon auf unsere Brotzeit. Die Lebensmittel dafür kaufte Walter beim REWE ein. War lecker.

Es war wieder ein schöner Radtag, manchmal ein wenig nervig, weil wir direkt an der Straße fahren mussten. Und den Stress bei der Hotelsuche hätte ich auch nicht gebraucht.

Tagesdaten: 76 Km /5:45 Std. in Fahrt / 510m Anstieg und 475m Abstieg





Freitag den 27.09. von Bad Segeberg bis Buxtehude 87 Km

Ausschlafen kann man nicht, wenn man mit dem Radträumer unterwegs ist. Wie eigentlich immer an den letzten 3 Tagen ging der Wecker um 6.15Uhr. Danach immer der gleiche Ablauf: Badezimmer, Taschen packen, frühstücken und los.  

Um 8:00Uhr zog Walter an der Kette um das Tor der Tiefgarage zu öffnen. Das geöffnete Tor gab den Blick auf diese tollen Räder frei.

Wir wollten heute Kilometer machen und auf jeden Fall bis nach Buxtehude zu kommen. Das bedeutete auch, einen Teil der Strecke an der B432 zu fahren. Das war nicht schön, aber nicht zu ändern. Wir fahren aus Bad Segeberg raus und hatten die Navi als erstes auf „Norderstedt“ eingestellt.

Dort angekommen, ging es weiter auf das Stadtgebiet von Hamburg. Wir erreichen als erstes den Stadtteil Schnelsen. In einer Bushaltestelle an einer vierspurigen Straße legten wir eine ruhige Pause ein.

Ich hatte ein wenig Respekt vor der Radtour durch Hamburg. Die Radwege sind nicht immer gut, teilweise durch Falschparker zugestellt. Aber, wir haben es geschafft. Wir weichen ein wenig von unserem eigentlichen Plan ab und fahren doch durch die Innenstadt zu den St. Pauli Landungsbrücken. Um Walter noch die Schönheiten der Hansestadt zu zeigen, fahren wir über die Reeperbahn, vorbei an der Davidswache, an der Herbertstraße um sie dann zu sehen: Die Elbphilharmonie. Als hätten wir es arrangiert, kam die Sonne raus und der Himmel strahlte.

Alice Francis mit Walter und ihrem Freund vor der Davidswache

…... und ich passe auf die Räder auf

Walter mit Elphi

Nach unserer kleinen Besichtigungstour an den Landungsbrücken, fahren wir mit der Elbfähre 62 nach Finkenwerder. Von dort waren es noch 17 Kilometer bis zu mir nach Hause.

AIDAsol am Terminal in Altona

Als wir am Airbus Gelände vorbeikamen startete der Beluga, das Transportflugzeug von Airbus. Es transportiert Flugzeugteile die in Finkenwerder gefertigt und in Toulouse montiert werden. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen.

Der Beluga startet in Richtung Toulouse

Jetzt freue ich mich auf zuhause.

Wir erreichten Buxtehude um 16.45Uhr.

Meine Radtour mit Walter geht heute zu Ende. Es war wieder toll mit ihm zu fahren und ich wünsche ihm viel Spaß bei seinen nächsten Touren.

Tagesdaten:87 km / 6:15 Std in Fahrt / 195m Anstieg / 229m Abstieg



Samstag den 28.09. Ruhe und Erholung in Buxtehude

Gestern Abend nach einem fantastischen Fischessen, welches Karin, die Frau von Dieter, für uns zubereitet hat, sitzen wir noch bis Mitternacht zusammen, den wir haben uns viel zu erzählen. Darum schlafen wir auch etwas länger als normal und lassen uns erst mal das Frühstück schmecken.

In Dieters Büro wo ich ein quartiert bin, liegt schon meine frisch gewaschene Wäsche im Regal. Karin hatte gestern schon alles für mich gewaschen und getrocknet. Die Beiden zeigen mir dann Ihre Stadt, in der an diesem Wochenende Oktoberfest gefeiert wird.

Das Festzelt steht direkt vor dem Rathaus von Buxtehude

Dann man Prost

Karin und ich verstehen uns glänzend

Zwei gehen noch

Buxtehude die Stadt vom Hasen und Igel

Das neue Wahrzeichen von Buxtehude " die Hanse Kogge"

Bei einem guten Abendessen, welches wir zuhause zu uns nehmen machen wir aus, dass Dieter mich Morgen noch ein Stück begleitet, beim ersten Radtag mit dem Ziel Renesse in Holland.




Sonntag den 29.09. von Buxtehude bis Tarmstedt 56 Km

Nach einem gemütlichen Frühstück werden die letzten Sachen verpackt und runter zum Carport gebracht. Das Wetter, regnerisch und windig, wirkt nicht gerade einladend zum Start der vorletzten Etappe von Buxtehude nach Renesse. Karin und Dieter hatten mir auch angeboten noch einen Tag länger zu bleiben, aber für Morgen ist das gleiche Schitt-Wetter angesagt.

Die beiden Radträumer

Karin die liebe und perfekte Gastgeberin

Um halb Elf rollen wir vom Hof Tschüss Karin und Danke für alles. Wir sind noch keinen Kilometer gefahren da merke ich schon, dass der Mantel hinten Luft verliert. Ich pumpe Luft nach und hoffe, dass vielleicht das Ventil nicht richtig geschlossen war. Aber ein paar Kilometer weiter merke ich, dass der Pneu wieder Luft verliert.

An einer überdachten Passage wechsele ich den Schlauch vom Hinterrad und als wäre das noch nicht genug, bricht mir der Stift von Ventil ab, womit man das selbige zu dreht. Also Ventil wechseln und es darf gepumpt werden. Das war der zweite platte Reifen während dieser Tour 2019, da kann man auch nicht meckern. Das Rad ist wieder Fahrbereit und ich verabschiede mich von meinem Radfreund Dieter und trete dem Dauerregen zum Trotz in die Pedale.

Tschüss Dieter es hat wiedermal Spaß gemacht mit Dir gemeinsam zu kurbeln.

Der Regen hört nicht auf und der Gegenwind bläst mir das Wasser ins Gesicht. Als heutiges Ziel hatte ich mir den Campingplatz in Tarmstedt ausgesucht, aber das fällt wohl ins Wasser. Um 15:00 Uhr bin ich im Ort Tarmstedt und habe schon ein neues Ziel eingegeben, da sehe ich auf der anderen Straßenseite den Tarmstedter Hof, eine recht einladend wirkende Gaststätte. Als der Wirt mir den Zimmerpreis von 30,-€ nennt willige ich direkt ein und beende den heutigen Radtag hier.

Beim Abendessen sehe ich das Schild.

Da bin ich ja leider einen Tag zu früh hier, denn Morgen gibt´s erst Freibier.

Tagesdaten: 56 Km / 3:45 Std in Fahrt / 227m hoch und 267 m runter





Montag den 30.09. von Tarmstedt nach Ahlhorn 81 Km (12km vor Cloppenburg)

Ich glaube die ganze Nacht hat es geregnet denn immer, wenn ich mal wach wurde, prasselte der Regen gegen die Fensterscheiben. Um Sieben mache ich mir Müsli und den Kaffee dazu trinke ich unten in der Gaststättenküche, wo ich mir heißes Wasser für den Tee hole. Um fünf Minuten vor Neun, draußen Tröpfelt es nur noch ein wenig, verabschiede ich mich von Ingo, dem Chef vom Ganzen und trete in die Pedale. Doch der nächste Landregen, mit dem hier im Norden übliche und vorsichtig ausgedrückt böige Wind, der für mich aus der falschen Richtung kommt, lässt nicht lange auf sich warten. Ich überlege schon ob ich in Bremen im Sportgeschäft meine Ausrüstung komplettieren sollte und Taucherbrille und Schwimmflossen kaufen soll.

In Bremen überquere ich die Weser

Ist das nicht ein schönes Böötchen

Jetzt muss ich aber schnell wieder die Kamera in Sicherheit bringen denn der nächste Regen beginnt. Erst wieder am Nachmittag in Wildeshausen klart es auf und es ist auch mal die Sonne zu sehen. Dort sehe ich auch einen Aldi und gehe einkaufen denn die Vorräte sind fast alle aufgebraucht.

Da ja bekanntlich Rotwein gut fürs Herz sein soll kaufe ich dort einen guten Merlot ein. Ich meine auch, ich hätte auf der rechten Seite in der letzten Zeit Schmerzen verspürt.

Nach 12 Km kommt die Ortschaft Ahlhorn, 12 Km vor Cloppenburg, da höre ich wieder mal auf mein Bauchgefühl als ich das Gasthaus „Zur alten Post“ sehe und dort nach einem Zimmer für die Nacht frage. Ein schönes modernes Zimmer für 35,-€ bekomme ich und mein Norwid einen Platz im Festsaal.

Tagesdaten: 81 Km / 6:30 Std / 231m Anstieg und 199m Abstieg