Juli 2023 Italien -  Deutschland

 








Samstag den 01.07.2023   Von Sestri Levante – Genua

Gestern Abend, wir haben gerade fertig zu Abendessen gegessen, da bricht erneut der Regen los. Wir verbringen den Abend im Vorzelt, mit einer guten Flasche Wein. Wir schlafen beide gut, nicht nur wegen des guten Weines.
Um acht Uhr starten wir in den neuen Radtag. Heute geht es die Riviera di Levante entlang bis hinter Genua

Am Sandstrand hält sich der Andrang in Grenzen

Runter nach Rapallo

Auf der Strandpromenade von Rapallo

Hier ist richtig was los. Man kann mit Booten zu Portofino oder andere schöne Orte an der ligurischen Küste fahren.

Weiter Blick entlang der Riviera di Levante

Wir pedalen uns jedenfalls immer wieder hoch um dann zur nächsten Ortschaft wieder runter zu rollen

Pause und Zelt trocknen

Da wir unser Zelt heute Morgen noch recht nass einpacken mussten, schauen wir nach einer Möglichkeit es zum Trocknen auszulegen. Eine Tankstelle mit viel Platz bietet sich an. Gleichzeitig nutzen wir die Zeit unsere Energiespeicher zu füllen. Die Strecke ist ganz schön anstrengend aber auch schön.

Alter Kilometerstein der Via Aurelia

Um die Mittagszeit verlangen unsere Körper nach Schatten, Getränken und frischem Salat. Und wir finden ein nettes Lokal, was wohl hauptsächlich von Einheimischen besucht wird. Es war lecker und wir konnten uns gut erholen. Bei der nächsten Möglichkeit kaufen wir noch Wasser ein und füllen unsere Flaschen.

Im Hafen von Genua bewundern viele Menschen eine Flugshow

Stadtrundfahrt

Unsere Strecke führt uns durch die Stadt und wir können uns schonmal einen Eindruck verschaffen.

Ein toller Brunnen wo unsere Räder stehen

Wir haben Probleme mit unseren Garmin. Es hat uns gerade wieder einen Hügel hochgeschickt und sagt dann bitte wenden. Zwei junge Leute auf einem Roller fragen ob sie helfen können. Ja es ist unglaublich aber so etwas gibt es noch. Wir erklären unser Problem und die beiden lotsen uns mit ihrem Roller bis kurz vor unseren Campingplatz. Einfach nur klasse. Dankeschön an euch beide.

Unsere heutigen Engel

Wir haben zum Glück die letzten 500m auch noch geschafft und buchen uns für zwei bis drei Nächte hier im Camping Villa Doria ein. Morgen wollen wir erstmal richtig entspannen und dann schauen wir mal.

Tagesdaten: 70 Km / 7:15 Std.  Zeit in Fahrt / 972 m Anstieg und 953m Abstieg




Sonntag den 02.07.2023   Ausruhen und die Seele baumeln lassen

Von den letzten anstrengenden Tagen müssen wir uns erholen und neue Kraft tanken. Hier auf dem
schönen terrassenförmig angelegten Platz kann man das gut.

Schöner ruhiger Platz wo der Zeltplatz, separat von den Womo- Stellplätzen angelegt ist. Kein Auto stört hier die Ruhe.

Unsere Ecke

Beim Frühstück heute Morgen haben wir Rudi, einen netten Motoradfahrer aus dem Schwarzwald kennengelernt. Er ist auch schon viel auf der Welt herumgekommen und hat auch was zu erzählen.
Gabi kümmert sich um die Wäsche und ich suche nach dem für uns besten Weg von Genua über die Seealpen und dann über die Alpen zum Bodensee. Am Nachmittag gehen wir zu Fuß in die Stadt, einkaufen. Hier haben die Lebensmittelläden auch Sonntag geöffnet.

Gabi am Salatbüffet

Zurück aus der Stadt macht Gabi uns einen Frischen Salat. Dazu ein kühles Birra Moretti, echt lecker kann ich nur sagen.





Montag den 03.07.2023   Noch ein Tag erholen und Vorbereitung auf den weiteren Verlauf der Tour.

Die zwei Tage Entschleunigung hier auf dem Campingplatz haben mir sehr gutgetan, was nach drei Monaten im Sattel auch verständlich ist. Gabi hat auch die Zeit hier genossen. Um die Mittagszeit gehen wir runter nach Pegli, einem Vorort von Genua.

Heute Morgen ist der Himmel wolkenverhangen.

Die Promenade im Regen

Gerade haben wir die Strand Promenade erreicht da öffnet der Himmel seine Schleusen.
Im Café warten wir den Regenschauer ab und machen dann unsere Einkäufe.

Zurück auf dem Camping Platz Villa Doria, kommt auch schon wieder die Sonne raus. Da schmeckt der knackig frische Salat den Gabi macht, besonders gut. Ein Paar Dinge sind auch noch zu tun. Die Tour Planung bis zum Bodensee fertigstellen. Gabis Scheibenbremse am Vorderrad braucht neue Beläge und die Statistik der Tour möchte ich auch noch ergänzen. In der Zeit kocht Gabi uns ein gutes Abendmahl. Die Jungs die hier übern Platz laufen mit Pizza in einer Pappschachtel tun mir echt leid.
Wir freuen uns jetzt schon auf morgen Früh denn da geht es Richtung Norden über die Seealpen und weiter Richtung Mailand.




Dienstag den 04.07.2023   von Genua – Santa Giuletta

Heute geht es früh aus den Federn um die kühlen Morgenstunden für die Überquerung der Seealpen zu nutzen. Um zehn vor Sieben haben wir den Frühsport schon hinter uns, die bepackten Räder die Rampe hoch zum Tor zu schieben. Bewölkt und 22 Grad sind ideale Voraussetzungen.

Erster Anstieg und der Schweiß rinnt.

Passo Turchino 532m über Meereshöhe

Erste Passhöhe ist erreicht und wir sind erstaunt, dass es so gut geklappt hat. Jetzt rollen die Räder bergab bis zum Ort Campo Ligure, wo wir auf einer Parkbank die erste Pause für heute machen. Die nächste große Stadt ist Ovanda, wo ein Supermarkt uns wiedermal alle Wünsche erfüllen kann, wenn es sich um Lebensmittel handelt.
Geplant war, mangels Campingplatzes, eine Albergo mit Restaurant 8 Km hinter Ovanda. Zum einen war diese geschlossen und anderseits war es einfach zu früh um Schluss zu machen. Dann taucht im Garmin ein Campingplatz auf, in 13 Km, was uns freut. Doch als wir vor der angegebenen Adresse stehen, Fehlanzeige, den gibt es nicht mehr.

Außergewöhnliches Haus

Als die Sonne gegen 13:00 Uhr die Vorherrschaft am Himmel übernimmt, können wir das Zelt trocknen.

Sonnenblumenfeld

Flusslandschaft

Irgendwann beginnen wir nach einer Unterkunft zu suchen, doch erfolglos. Entweder gibt es das Hotel nicht mehr oder sie sind ausgebucht. Als wir uns entschlossen haben wild zu Zelten und den Wassersack mit 6 Liter Wasser aufgefüllt haben, bricht kurz drauf ein Gewitterregen los. Wir nutzen die Zeit und essen uns ne Pizza bei einem Pakistani der uns mit seinem Team, gut versorgt.

Pizza essen bei Hagel und Regen

Wieder mal bekomme ich zu hören „kein Zimmer mehr frei“

Beim letzten Hotel wo wir eine Absage kassieren, ruft die junge Frau bei einem Hotel in der Nähe an und die haben noch ein Zimmer frei. Agriturismo CorteMontini heißt unser schnuckeliges Hotel. Für 80,-€ incl. Frühstück bekommen wir um 21Uhr15 unseren Zimmerschlüssel und sind happy. Den Reisebericht zu schreiben, das schaffe ich nicht mehr nach:

Tagesdaten: 130 Km /10:45 Std. Zeit in Fahrt / 754m Anstieg und 778m Abstieg





Mittwoch den 05.07.2023   von Santa Guiletta- Pavia

Heute schlafen wir etwas länger und sitzen um acht Uhr am gedeckten Frühstückstisch. Um zehn vor zehn treten wir in die Pedale und es geht auf schmalen kaum befahrenen Nebenstraßen, Richtung Pavia.

Eine Totenstadt

Wir schauen uns diesen Friedhof an, der mit seinen Mauern rundum und den wie kleine Häuser aussehenden Gruften, aussieht wie eine kleine Stadt.

Bald rollen unsere Räder über die Brücke, die hier den schon recht breiten Fluss Po überspannt. In Pavia kaufen wir noch ein, bevor wir uns zum Campingplatz begeben.

In Pavia am Ticino, der etwas südlich der Stadt, in den Po mündet.

Unser Camp heute ein schöner schattiger Platz zu vernünftigen Preisen

Auf dem Campingplatz Ticino, den wir gegen 13Uhr erreichen, waren wir schon auf unserer Tour 2021. Ein sehr schöner Platz, mit vielen Tischen und Stühlen und einem Pico Bello Sanitärbereich. Hier kann ich nun die Reiseberichte von Gestern und Heute ins Programm tippen.

Tagesdaten: 33 Km / 2:50 Std. Zeit in Fahrt / 85 m Anstieg und 87m Abstieg




Donnerstag den 06.07.2023    von Pavia nach Como

Das Zelt ist noch vom Schauer am gestrigen Abend etwas feucht als ich es am Morgen verpacke. Das Blau des Himmels, ist vor lauter Wolken kaum zu sehen, als wir uns um halb acht Uhr auf den Weg nach Como machen. Die Landschaft wird intensiv genutzt, wir sehen hauptsächlich Meis Anbau und Reisfelder. Die Poebene wird auch als Reiskammer Italiens bezeichnet.
Gerade fallen die ersten Regentropfen, da sehen wir den überdachten Fahrradständer vor dem Friedhof der Stadt.

Erste Pause

„High Noon“ Berge kommen in Sicht

Hier hat es mächtig gestürmt und geregnet.

Den ganzen Morgen hatten wir einen fast schwarzen Himmel vor uns, jetzt sehen wir die Auswirkungen. Bei manchen Alleen ist die Fahrbahn komplett mit den grünen Blättern und Ästen der Bäume bedeckt.
Gegen 16:00 Uhr stehen wir an der Rezeption des etwas versteckt gelegenen Campingplatz „no stress“ und Checken ein.

Gabi beim täglichen Lungenfunktions-Test

Wir sind schon ein eingespieltes Team, jeder weiß was zu tun ist. Die täglichen Routinearbeiten sind dadurch viel schneller erledigt.

Morgen radeln wir den Comer See entlang, den unser Altkanzler Konrad Adenauer 1957 zum ersten Mal besuchte. Schnell entdeckte er die Liebe zu der Landschaft und den Menschen hier und es wurde sein Feriendomizil, das er mindestens zweimal im Jahr besuchte.

Tagesdaten: 94Km / 6:40 Std. Zeit in Fahrt / 394m Anstieg und 148m Abstieg




Freitag den 07.07.2023   von Como nach Sorico

Heute vor 51 Jahren haben Hanni und ich uns das“ Ja“ Wort im Schwalmtal Dom zu Waldniel gegeben. Mein Kegelbruder Ecki feiert heute seinen Geburtstag.
Wir sind heute erst um 8 Uhr 30 auf der Straße, für unsere Verhältnisse sehr spät. Nach einem Anstieg den wir als Frühsport hinnehmen, folgt eine kurvenreiche Abfahrt zum See.

Der erste Blick auf den Comersee

Wir gelangen beim Ort Cernobbio an den See und radeln nun auf der SS340 meist direkt am See entlang.

Unten auf der Uferstraße

Da wird der Photograph bei der Arbeit abgelichtet.

Haus am See

Nach ca. 2.5 Std. Fahrzeit machen wir Rast auf einer Parkbank mit Blick auf den Comersee

Die Pausenbank am See

Wunderschöne Ausblicke

Nach jeder Kurve gibt es neue Aussichten zu bestaunen. Für die vielen Tunneldurchfahrten gibt es, nur für Fahrradfahrer und Fußgänger eigene Wege die außen am Tunnel vorbei verlaufen. Meist sind es die alten Straßen, aus der Zeit wo es noch keine Tunnel gab, oder man hat stillgelegte Eisenbahntrassen dafür wieder hergerichtet.
Nach einigen Trinkpausen kommt, 5 Km vor dem Ziel, ein Supermarkt wo wir unseren Proviant auffüllen können. 16:00 finden wir den von uns ausgesuchten Campingplatz “La Riva“ der im Netz und in den Bewertungen so gelobt wird. Ein hoch moderner Platz mit englischen Rasen, zu jungen Bäumen, die uns kaum Schatten spenden können. Also nicht nach unserem Geschmack, aber die Geschmäcker sind verschieden.

Das Camp steht und ich mache meine Hausaufgaben. 

Den Tagesbericht schreiben und die passenden Fotos aussuchen, wenn nötig bearbeiten und meinem Sohn Ingo schicken. Ein großes Dankeschön an ihn der sei 2010 mit kurzen Unterbrechungen jeden Tag für mich da ist, und es ermöglicht, dass die Fans der Webseite was zu lesen haben.

Tagesdaten: 69 Km / 5:15 Std. Zeit in Fahrt / 756m Anstieg und 657m Abstieg




Samstag den 08.07.2023   Von Sorico am Comersee zum Ort Campodolcino der auf 1106m hoch in den Bergen liegt.

Geplant hatten wir eigentlich auf dem Campingplatz La Riva einen Pausentag einzulegen, doch wie ich gestern schon geschrieben habe, war das nicht so unser Fall und mit 50,-€ für zwei Personen und ein Zelt unverschämt teuer. Darum wollen wir heute weiter, die Splügenpassstraße hoch bis zum Campingplatz Campodolcino. 

7:20 verlassen wir den Platz. Der Himmel ist stark bewölkt, doch wir bleiben vom Regen verschont.

Das Ende vom Comersee

Unsere Ziele

Auf einen der vielen Radwege bei der Anfahrt zur Passstraße die in Chiavenna beginnt. Nun wird es auch zunehmend steiler.

Bis zu 13% Steigungen und 51 Tornanten (Spitzkehren) hat der Pass zu bieten.

Als wir um 13Uhr45 die Stadt Campodolcini erreichen haben wir uns ein Bier verdient. Anschließend können wir die Räder rollen lassen bis zum Campingplatz. Hier werden wir freudig und gutgelaunt begrüßt. Es gefällt uns hier und wir beschließen zwei Nächte zu bleiben.

Nach getaner Arbeit ein Bier.

Hier sind die Preise noch normal. Für 40 €, bekommen wir hier zwei Tage, und die tolle Aussicht ist gratis.

Unser Camp für heute und Morgen.

Tagesdaten: 43Km / 5:00 Std. Zeit in Fahrt / 954m Anstieg und 213m Abstieg.





Sonntag den 09.07.2023   Wie es schon in der Bibel steht „Am siebten Tage sollst du Ruhen“

Mit frischen Brötchen, Kaffee und einem 5 Minuten Ei beginnt der Sonntagmorgen schon mal perfekt. Für ein paar Einkäufe fahren wir die 1,3 Km zurück in den Ort Campodolcino. Hier haben die Lebensmittel Geschäfte auch Sonntags auf.

Die Piazza

Ich kaufe ein, doch was ich trotz Brille nicht gefunden habe, holt Gabi anschließend. Wurst und frisches Brot, erstehe ich im nächsten Laden. Gut bepackt machen wir uns auf den Rückweg zum Camp. Zu Mittag gibt es einen frischen Salat mit kühler Gerstenkaltschale.

Die Rezeption, Bar und Pizzeria auf, unserer Meinung nach, 5 Sterne Campeggio

Wat sinn mot, mot sinn

Nach einer Mittagsruhe, wie es alten Männer zusteht, schaue ich unsere Räder durch und reinige Kettenblätter, Ritzel, Kette und Kettenspanner.
Morgen beim ersten Büchsenlicht werden wir das letzte Stück vom Splügenpass in Angriff nehmen.

Da geht’s lang Morgen.





Montag den 10.07.2023   von Campodolcini nach Splügen in der Schweiz.

Als ich um halb sechs zum Duschen gehe, verspricht der stahlblaue Himmel, wo nur die bleiche Sichel des Mondes noch zu sehen ist, einen sonnigen Radtag.

Um 7Uhr 20 fahren wir auf der SS 36 in die Erste Galerie ein. Gestern am Sonntag, war die Strecke, die ersten 5 Km, für Autos und Motorräder gesperrt. Heute ist es nur eine Empfehlung auf dem Schild, für Kraftfahrer die Umgehung zu benutzen. Da wir aber früh auf der Straße sind, ist fast kein Verkehr auf dem ersten Teilstück der Passstraße.

Doch es geht direkt zur Sache

Schöner Ausblick auf das Bergmassiv und die Galerie

In der Galerie fährt es sich besser als in einem Tunnel, besseres Licht, Belüftung und vor allen Dingen ist die Lärmbelästigung geringer.

Der Stausee beim Ort Montespluga

Die Fahrt am See entlang ist für uns eine Erholung. Im Ort Montespluga treffen wir auf ein holländisches Ehepaar, welches nicht glauben kann, dass wir keinen Motor am Velo haben.“ Die Strecke geht doch nicht ohne“ meinen sie. Und ob das geht, denn nach der Stadt steigt die Straße noch mal stark an, aber auch das kann uns erfahrene Bergfahrer nicht ärgern.

Geschafft und überglücklich stehen wir dort oben auf 2113 Meter über dem Meeresspiegel

Nach dem eine Wandersfrau so nett war uns für die Ewigkeit abzulichten, machen wir nach 3Stunden und 10 Minuten Pause auf der Passhöhe.

Nach einer knappen Stunde ausruhen, Essen und Tee schlürfen, stürzen wir uns ins Tal und sind im Kanton Graubünden in der Schweiz.

Abfahrt zum Schwindelig werden

Unser Ziel die Stadt Splügen mit Campingplatz können wir schon von Oben ausmachen.

Kurz vor der Brücke über den Hinterrhein ist ein Supermarkt wo wir einige Lebensmittel einkaufen. Dort sehe ich dieses Schild, welches nicht nur Heute den Nagel auf dem Kopf trifft.

14:00 Uhr sind wir auf dem kleinen aber feinen Campingplatz in Splügen

Tagesdaten: 30 Km die es in Sich hatten. 4 Stunden und 10 Minuten saßen wir im Sattel und haben 1049m Anstieg und 668m Abstieg geschafft.




Dienstag den 11.07.2023 von Splügen nach Chur

Gestern Abend lernen wir noch ei nen Long Distance Biker kennen, da er neben uns sein Zelt aufbaut. Georg aus Krefeld hatte 6 Wochen Zeit um seine Komfort Zone zu verlassen und mit dem Rad auf Tour zu gehen. Jetzt ist er, wie wir, auf dem Weg nach Hause.

Da uns heute eine Kurzstrecke erwartet und es meist bergab geht, von Splügen 1473m runter nach Chur auf 576 m, sind wir nicht so früh wie sonst auf der Straße. Um 8Uhr 30 rollen unsere Velos auf feinsten Asphalt Tal abwärts.

Der Sufnersee hält dem Berg den Spiegel vor

Der noch junge Rhein, der hier Hinterrhein genannt wird

Welche Kraft das fließende Wasser hat, zeigt ein Blick in die Rofla- und in die atemberaubende Viamala Schlucht.

Georg aus Krefeld treffen wir unterwegs noch mal und wir fahren ein Stück zusammen. Als wir um kurz nach Elf Uhr Pause machen, verabschiedet er sich sich von uns. Wir wünschen dir Georg auf diesem Wege, eine gute Heimfahrt und halt dich dran, damit du pünktlich zur Hochzeit deines Jüngsten zuhause bist.

Auf dem Radweg 6 Graubünden kurz vor Chur

In Chur in der Nähe vom Campingplatz finden wir einen Supermarkt, wo ich ein paar frische Lebensmittel und einen guten Tropfen erstehe. Mit den Lebensmitteln zaubert Gabi am Abend wieder mal ein köstliches Mal und mit dem guten Tropfen spülen wir den Staub der Straße hinunter.

Unser Camp auf dem Campingplatz Au Chur erreichen wir um 14:00Uhr

Tagesdaten: 60 Km / 4:15 Std. Zeit in Fahrt /292m Anstieg und 1192m Abstieg





Mittwoch den 12.7.2023   Von Chur nach Bregenz

Gestern Nachmittag waren es über 40 Grad, kein Lüftchen geht. Da bringt ein Gewitterregen Kühlung und frische Luft in die Backstube. Die ganze Nacht regnet es und auch um 5:00 Uhr als ich Duschen gehe, fisselt es noch. Nach dem Frühstück im Zelt packen wir zusammen.
Wie so oft schon praktiziert: Wenn es regnet packen wir alle Radtaschen, bis das Zelt leer ist und die gepackten Taschen draußen liegen. Erst dann bauen wir das Zelt ab und verstauen es in den Packsack, der auf meinen Hinterradträger geschnallt wird. So auch heute Morgen, nach dem wir eine Stunde im leeren Zelt gewartet haben, lässt der Regen nach und wir starten um 8:00 Uhr in den neuen Radtag.

Mal durch Wald und Feld

Aber meist am stark begradigten Rhein entlang

Die Berge werden flacher

Wir radeln auf dem Alpen-Rhein-Radweg und haben gerade Verduz passiert, da bricht die Sonne durch und wir nutzen die Zeit um unser Zelt zu trocknen und machen dabei Teepause. Später erledigen wir unsere täglichen Einkäufe in einem Sparmarkt, der in schon in Österreich liegt.


Wir überqueren die Bregenzer Ache die hier in den Bodensee mündet

Unser perfektes Camp für einen verregneten Tag

Eine Überdachung mit Stromanschluss was braucht der Camper mehr. Beim Abendessen sitzen wir auf der Bank und sehen die Blitze die den Himmel zerschneiden und hören das Grollen des Donners, was ein tolles Schauspiel nur für uns.

Das abendliche Schwabenmeer nach einem Gewitterregen

Tagesdaten: 91 Km / 5:40 Std. Zeit in Fahrt / 110m Anstieg und 270m Abstieg




Donnerstag den 13.07.2023
Heute und morgen stehen ganz im Zeichen der Familie. Wir sind bei Jan, dem Sohn von unsererara Cousine Hannelore, eingeladen. Wir haben uns alle lange nicht gesehen und so wird das Wiedersehen eine spannende Angelegenheit.
In der Nacht hat es geregnet und auch am Morgen nieselt es noch. Das Hüttenvordach bietet uns guten Schutz vor dem Regen so dass wir in Ruhe frühstücken können, bevor wir unsere Siebensachen packen. Gegen 10:00 Uhr, der Regen hat aufgehört, fahren wir auf dem Bodenseeradweg, der direkt am Campingplatz vorbeiführt, nach Bregenz.

Die Seebühne Bregenz, wo dieses Jahr Madame Butterfly auf dem Programm steht und die Vorbereitungen im vollen Gange sind, ist weiträumig abgesperrt. So rollen wir auf dem breiten Radweg nach Lochau wo Jan mit seiner Familie wohnt. Vor neun Jahren habe ich sie alle zum letzten Mal gesehen. Als ich im Juni 2014 auf der Heimreise von meiner Radweltreise in Lochau war.
Nachdem unser nasses Zelt zum Trocknen auf der Terrasse liegt, zeigt Jan uns seinen Lieblingsberg.

Auf dem Pfänder

Jan

Auf der Jausenstation oben auf dem Berg, Essen und Trinken wir was Zünftiges. Ich nehme einen Lumpensalat und ein Bier.
Bevor Hannelore, meine Lieblings Cousine, mit dem Zug von Aldrans kommt, sehen wir auch ihre Tochter Julia mit Familie wieder die auf einen Kaffee vorbeischauen.  Als unsere Cousine da ist und wir zu Abend gegessen haben, gehen wir vom Gasthaus runter zum See.

Hannelore und Gabi

Abendstimmung am See

Sonnenuntergang mit Blick auf Lindau

Als gute Nachttrunk nehmen wir einen guten Steixner Rotwein zu uns, der aus dem Weinberg von Hannelore und Andy stammt.




Freitag den 14.07.2023         Zu Gast bei Jan in Lochau

Da Jan in der Früh einen Termin hat, gehen wir heute Morgen mit Hannelore ins Café frühstücken. Wir erzählen uns Geschichten und Anekdoten von Früher, wie das halt so ist, wenn man sich solange nicht gesehen hat. Am Nachmittag hält Jan noch eine Überraschung für uns bereit, einen Segeltörn auf dem Schwabenmeer. Jan ist nicht nur Flugkapitän bei der Lufthansa auch noch Kapitän zur See für zwei Passagiere. Wir haben für eine Brotzeit eingekauft und treffen uns am Hafen.

Leinen los

So gut wir können helfen wir mit. Die Pfänder müssen rein, hier eine Leine los, da eine Leine festmachen und so weiter. Kurz nach der Hafenausfahrt macht Jan den Motor aus und wir segeln. Es ist total entspannend so langsam dahin zu gleiten.

Zwei Mann und ein Boot

Der alte Mann und das Meer

Jan sucht eine gute Stelle aus und schmeißt den Acker über Bord, weil die beiden Radler schwimmen möchten.

Das Wasser ist total erfrischend aber nicht zu kalt. Walter taucht noch zur Schiffsschraube und befreit sie von den Algen.

Jausen auf dem Boot

Wieder an Deck essen wir unsere leckere Jause und trinken ein kühles Bier

Das war eines der schönen Erlebnisse auf dieser Reise. Danke Hannelore das du uns eingeladen hast und so das Treffen ermöglicht hast.

Wir bedanken uns bei Jan. Toll das du dir so viel Zeit für uns genommen hat.
Morgen wollen wir weiter, erst den Bodensee entlang und weiter den Rhein herunter.




Samstag den 15.07.2023   von Lochau nach Büsingen am Hochrhein (ca. 5km vor Schaffhausen)

Gestern Abend sind wir zusammen mit Jan, nachdem wir Hannelore zum Zug gebracht haben, nach Bregenz in die Altstadt gefahren. Gute Gespräche bei einem schmackhaften Abendessen sind ein guter Ausklang für diesen Besuch.
Am Morgen bringt Maria, die Schwiegermutter von Jan, uns noch selbst gebackenen Kuchen zum Abschied.  Um kurz vor acht Uhr sind wir startklar und stehen vor der Familien WG von Jan.

Abschieds Foto vor Jans bescheidener Familienhütte

Jan begleitet uns bis Friedrichhafenmit seinem Rad, zieht Ticket für die Überfahrt nach Konstanz und steht noch an der Hafenausfahrt von Friedrichhafen und winkt zum Abschied. Ein prima Kerl unser Jan, ist ja auch kein Wunder, er ist ja wie wir“ ein halbeter Deutscher und ein halbeter Tiroler“

Der Katamaran schafft die 22 Km nach Konstanz in 55 Minuten.

Durch die Stadt bis an den Zellersee und anschließend den Rhein entlang, wo wir unsere erste Pause nach 64 Km machen. Weiter Richtung Schaffhausen den Rhein abwärts.

Diessenhofen, vorerst letzter Ort in der Schweiz

Wir überqueren den Rhein und sind in Deutschland

Pause mit Weißbier

Privater Zeltplatz ca. 5 Km vor Schaffhausen

Sommerfreuden auf dem Rhein

Tagesdaten: 76 Km / 4:40 Zeit in Fahrt / 230m Anstieg und 466m Abstieg



Sonntag den 16.07.2023   von Büsingen - 4313 Möhlin -CH

Um kurz vor acht Uhr verlassen wir den einfachen aber gepflegten Zeltplatz des Kanuclubs Schaffhausen und radeln den Rheinfällen entgegen. Eine Stunde später stehen wir dort fast alleine und bewundern die tolle Aussicht von der deutschen Seite.

Der Rheinfall von Schaffhausen

Wenn man die Viktoriafälle in Afrika und die von Iguazu in Südamerika gesehen hat, ist der Heute ein Rheinfall.

Das ist eine Markierung: Im Winter des Jahres 1880 konnte man trockenen Fußes bis zu dieser Stelle gehen

Der Wasserfall von unten ausgesehen

Ein Großteil des Radweges verläuft am Rhein entlang

Heute sind wir durch einige schöne Städte geradelt.

Die Campingplatzsuche gestaltet sich etwas schwierig. Als noch einige Möglichkeiten da sind ist es uns noch zu früh. Den Platz, den Walter bei Garmin gefunden hat, ist zurzeit geschlossen. Endlich finden wir ein Campingschild und folgen diesem Hinweis.
Der Radtag endet um 17Uhr30 auf dem Campingplatz Bachtalen bei der Stadt Möhlin in der Schweiz.

Tagesdaten: 100 Km / 7:15 Zeit in Fahrt / 493m Anstieg und 596m Abstieg





Montag den 17.07.2023   von Möhlin in der Schweiz – Neuenburg in Deutschland

Für heute stehen ca. 60 Km auf dem Plan. Da die Vorräte fast alle aufgebraucht sind muss Nachschub her. Kurz nach Acht verlassen wir den Campingplatz und nehmen den Radweg, der bis Basel auf der Schweizer Seite bleibt. Das Radwegenetz ist dichter und auch besser ausgeschildert als bei uns in Deutschland.

Morgens um halb Neun in Rheinfelden

Skyline Basel

Dadurch das die Veloroute so gut ausgeschildert ist, können wir auch ganz entspannt durch so eine große Stadt wie Basel radeln. Man fühlt sich hier als Fahrradfahrer total sicher. Tolles Konzept haben die Schweizer!
Um10Uhr 20 über die Rheinbrücke, Richtung Weil am Rhein.
Wenn wir irgendwo stehen bleiben um ein Radwegeschild zu lesen oder auf die Karte schauen, spricht man uns direkt an und fragt wohin wir wollen. Sehr hilfsbereite Menschen die Schweizer.

Schnuckelige Fähre und natürlich mit Flagge

Pause auf der Uferpromenade

Auch hier bekommen wir wollwollende Kontakte. Manche wünschen uns einen guten Appetit, aber auch einige Fragen woher wir kommen und wohin wir wollen. Ein sehr aufgeschlossenes Völkchen die Eidgenossen.

Der rechtsrheinische Radweg in Richtung Neuenburg ist meist erdgebunden und verläuft durch die Hochwasser Ausdehnungsgebiete.

Sommerfreuden 2023 am Rhein

In Bad Bellingen kaufen wir den Rewe-Laden leer und unsere Packtaschen sind wieder voll.

Unser Camp heute

Um 14Uhr 30 erreichen wir den Dreiländer Camping Gugel kurz vor Neuenburg

Tagesdaten: 62 Km / 4:10 Std. Zeit in Fahrt / 167m Anstieg / 246m Abstieg





Dienstag den 18.07.2023   von Neuenburg - Rhinau in Frankreich

Der Himmel begrüßt mich heute Morgen mit ein paar Schönwetterwölkchen und zwanzig Grad Wärme, als ich um halb Sechs zum Duschen gehe. Fürs Frühstück und das Zusammenpacken der Ausrüstung brauchen wir zwei Stunden.

Nach der Sperrung eines Teilstückes des Rheinradweges wegen Sturmschäden, kann man ab hier wieder radeln.

Breisach am Rhein

Zwei Flusskreuzfahrtschiffe liegen hier vor Anker und die Passagiere beleben die Stadt. Wir suchen eine Bäckerei denn wir haben genau noch zwei Scheiben Brot.

Gabi hat ein sehr leckeres Brot eingekauft, wie wir bei der kommenden Pause feststellen werden

Wieder auf dem staubigen Rhein Radweg

Der Europa Park in Rust liegt an der Strecke. Das Kreischen der Menschen auf der Achterbahn ist schon aus einiger Entfernung zu hören. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Fähre über den Rhein.

Die Fähre von Kappel- Gravenhausen nach Rhinau in Frankreich. Die Überfahrt ist kostenlos.

Unser Camp auf dem Campingplatz Ferme des Tuileries

Um 15:20 steht Gabi an der Rezeption und checkt ein für eine Nacht. Der Preis beläuft sich, für zwei Personen und ein Zelt, mit Elektrik für 18,60 €, da kann man nicht meckern. Das Internet ist stabil und auf dem ganzen Platz verfügbar.

Tagesdaten: 82 Km / 5:20 Std. Zeit in Fahrt / 161m Anstieg und 226m Abstieg




Mittwoch den 19.07.2023   von Rhinau – Lauterbourg

Die heutige Route: Von Rhinau ca. 4 Km bis zum Rhone-Rheinkanal der bis ins Centrum von Strasbourg führt. Über die Dörfer Bischheim, la Wantzenau, Gambsheim, Herrlisheim, Drusenheim, Beinheim, und dann die letzten 15 Km bis nach Lauterbourg, geht es direkt am Rhein entlang.

Einstieg in den Rhone-Rhein-Radweg um 7:50 Uhr

Es hat so was Friedliches, in aller Herrgottsfrühe hier am Kanal entlang zu fahren. Viele Bootsbesitzer frühstücken gemütlich auf ihrer Bootsterrasse und winken uns fröhlich zu. Ne wat jeet es oss juut, denk ich da nur und bin glücklich das alles erleben zu dürfen.

Impressionen vom Kanal


Immer mal wieder machen wir Stopp um Fotos zu schießen oder einfach mal inne zu halten.

Schmucke Brücke über den Kanal

Kurz vor Strasbourg klingele ich ganz wild und rufe:“ Walter 4000“. Wir haben auf unserer gemeinsamen Tour durch Italien bis jetzt gemeinsam 4000 km geradelt. Wie schnell man doch in 10 Wochen vorankommt.

Das Straßburger Münster

Die Hälfte ist geschafft

Es läuft richtig gut, teilweise mit Rückenwind und alles ist flach.

Hier wohnt nicht die Marie das ist das Bürgermeisteramt

Schmucke Dörfer durch die wir heute Nachmittag radeln. Das letzte Stück pedalen wir am Rhein entlang.
In Lauterbourg gehen wir noch Einkaufen, bevor wir runter zum See radeln, wo wir den Camping Muncipal des Mouettes um 16Uhr30 erreichen. Ein schöner und moderner Platz mit angrenzendem Badesee.

Unser Camp für Heute

Tagesdaten: 103 Km / 6:10 Std / 74m Anstieg und 172m Abstieg




Donnerstag den 20.07.2023 von Lauterbourg – Dahn

Die Strecke heute, vom Camping Mucipal des Moutes in Lauterbourg (Frankreich) über den Pamina- Lauter - Radweg bis Camping Moosbachtal in Dahn (Deutschland) ist ein Hochgenuss für Velosophen.
Die Länge der Tagesetappe wird meist von den Unterkünften bestimmt. Auf dieser Radreise ist es die Distanz zwischen den einzelnen Campingplätzen, welche die Länge bestimmt. Wild zelten machen wir eher selten, oder wenn ich alleine unterwegs bin. Gestern waren es 103 Km heute nur 53 Km.

Durch Wald und Feld

Wissenbourg

Hier im Elsas radeln wir durch schöne Städte und Dörfer, die den Vergleich mit der Romantischen Straße nicht scheuen müssen.

Fachwerkhäuser

Auch für die Pause zwischendurch, gibt es für uns Radler, Tische und Bänke genug.

Ein Schmuckstück diese alte Mühle

Der schöne Radweg und die Felsformationen, die mich an das Elbsandsteingebirge erinnern, ziehen viele Wanderer an. Deshalb haben hier auch drei Campingplätze genügend Gäste und somit ihr Auskommen.

Nach dem wir in Bundenthal eingekauft haben, fahren wir zum ersten Campingplatz, der uns nicht zusagt. Der zweite Platz ist angeblich ausgebucht, aber auf dem Campingplatz Moosbachtal hat man für uns noch einen schattigen Platz als wir um 14:00 Uhr beim Platzwart anklopfen.

Tagesdaten: 53Km / 4:00 Std. Zeit in Fahrt / 261m Anstieg und 149 m Abstieg




Freitag den 21.07.2023   Von Dahn – Saarbrücken

Gestern später Nachmittag gesellten sich eine junge Familie aus Osnabrück auf dem Stellplatz vor uns. Der Mann begrüßt mich und fragt, ob ich aus Dülken sei. Da bin ich perplex, woher kennt er mich? Das klärt der junge Mann aber schnell auf. Da sie selber auch ein Jahr auf der langen Meile waren, sind sie bei der Planung auf meine Webseite gestoßen. Wir haben noch Erinnerungen von unseren Reisen ausgetauscht.

Am Morgen ist es komplett bewölkt und 15 Grad, als wir um 7Uhr20 den Platz erlassen.

Wir starten gut gelaunt und voller Tatendrang in den neuen Radtag. Die erste Steigung des Tages bringt uns hoch nach Pirmasens über 450m . Danach haben wir uns eine Pause verdient. Danach gehts runter ins Tal.

Erste Pause an der Hexen Klamm ein Premium Rundwanderweg von 2,5 Std.

Das Storchenhaus

Diese alte Villa dient mindestens, was wir sehen können, fünf Klapperstörchen als Nistplatz.
Danach steht die zweite Kletterpartie an, hoch nach Biesingen, danach geht es Berg ab bis zur Saar

Das Spiegelhaus

Die Saar bei Burbach

Wir fahren über die Brücke, kaufen beim REWE ein und rollen um 17:45 Uhr auf das Gelände der Kanu- Wanderer

Wir sind zu Gast auf dem Campingplatz der Kanu Wanderer Saarbrücken

Tagesdaten: 98 Km / 7:25 Std. Zeit in Fahrt / 852m Anstieg und 813m Abstieg




Samstag den 21.07.2023   Von Saarbrücken an der Saar nach Igel an der Mosel

Leicht bewölkt und 16 Grad sind es, als wir uns auf unsere bepackten Stahlrösser schwingen. Schon nach wenigen Kilometern kommt die erste Umleitung, wo wir die Saarseite wechseln müssen.

Die Schwerindustrie ist meist an der rechten Seite der Saar angesiedelt.

Vor der Saarschleife ist noch eine größere Baustelle, da wird der Radweg komplette erneuert. Die Umleitung ist sehr schlecht ausgeschildert, doch wir finden bald den richtigen Weg.

An der Saarschleife

Schleuse an der Saar

Die Saar mal von Oben gesehen

Kapelle am Radweg hoch über der Saar

Die Skyline von Saarburg

Von Saarburg sind es gerademal 15 Km bis Konz. Dort in der Stadt mache ich einen Run, durch eine mega Kauflandfiliale. Ich finde diese Läden einfach zu groß, zum Beispiel, brauche ich 30 Sorten Joghurt? Nein ich nicht.
Anschließend radeln wir zum Campingplatz in Konz, der direkt an der Mosel gelegen ist. Den kennen wir ja schon vom Hochwasserjahr 2021.
Er ist aber rappelvoll und die Elektronische Anmeldung finde ich unpersönlich und äußerst unpraktisch für uns. Wen sollen wir dann nach einem Tisch fragen?
Der nächste Campingplatz auf der linken Moselseite gefällt mir besser ein freundlicher und hilfsbereiter Platzwart sucht mit uns einen Stellplatz aus und leiht uns Tisch und Stühle.
In der Gaststätte die zum Platz gehört, gehen wir am Abend essen. Gutes einfaches und schmackhaftes Essen bekommt man hier zum günstigen Preis.
Das gefällt uns und so legen wir hier einen Pausentag ein.

Tagesdaten: 104 Km / 6,5 Std. Zeit in Fahrt / 239m Anstieg und 300m Abstieg



Sonntag den 23.07.2023   Heute jährt sich der Todestag meiner Frau Hanni zum sieben und zwanzigsten Mal. Der Unfall auf der Radreise mit Gabi in Kasachstan war genau vor einem Jahr, also halten wir heute mal die Füße still und machen einen Pausentag.

Jetzt muss ich die Räder putzen und Gabi schreibt weiter. Ja von wegen, erstmal muss ich die Wäsche aufhängen, die die Waschmaschine für mich gewaschen hat. Es war mal wieder nötig. Leider ist kein Wäschetrockner vorhanden. Da ich zum Universum einen guten Draht habe, bestelle ich Wind und Sonne. Innerhalb einer Stunde kann ich alles trocken verpacken. Glück muss man haben.

Camping Igel

Ein richtig toller Campingplatz mit super freundlichem Chef und Personal, können wir weiterempfehlen.

Unser Camp

Heute Morgen brät Walter uns sogar Spiegeleier zum Frühstück.

Rad reinigen und kleine Inspektion

Walter reinigt und inspiziert unsere Räder. Gut wenn man so einen lieben Bruder hat. Glück gehabt.
Nach getaner Arbeit setzen wir uns vorne auf die Terrasse der Gaststätte, essen einen Salat und arbeiten den letzten Teil unserer Tour aus. Die grobe Planung hat Walter ja zuhause gemacht. Jetzt müssen wir schauen, wo sind Radwege, wo sind Campingplätze usw. Wir verbringen den Rest des Tages mit ausruhen. Morgen geht es die Sauer hoch nach Luxemburg




Montag den 24.07.2023   Von Igel an der Mosel nach Diekirch an der Sauer.

Die letzten Tage unserer diesjährigen Radreise wollen wir schön ausbummeln lassen und genießen. Halbtagesetappen von 50 – 60 km sollen es werden. Das heutige Stück der Route nach Hause verläuft auf der luxemburgischen Seite, die Sauer entlang über Wasserbillig, Rosport, Echternach, Bollendorf, Bettendorf nach Diekirch.
7:30 treten wir in die Pedale, der Himmel ist bewölkt und nur 18 Grad Celsius zeigt mein Thermometer an, welches schon seit 2011 an meiner Lenkradtasche baumelt. Eine Viertelstunde später überqueren wir die Sauer in Wasserbillig und sind in Luxemburg.

Hinter der Brücke rechts und unsere Räder rollen auf dem Radweg No.3 bis Echternach. Ab hier ist der sehr schöne und abwechslungsreiche Radweg mit der Nr.16 gekennzeichnet.

Auf dem Sauer- Radweg

Diese Paparazzis können schon echt nervig sein

Im Ort Diekirch schaffen wir es gerade noch trocken bis zum Lebensmittel Laden von den Gebrüdern Theo und Karl Albrecht zu kommen, wo dann ein heftiger Regenguss uns zum Verweilen zwingt. Ich kaufe in der Zeit das Nötigste ein. Eine viertel Stunde später haben wir schon wieder Sonnenschein und radeln zum Campingplatz.

Vorbei an einem Wildwasser – Übungsparcour sehen wir unsere Bleibe für heute den Campingplatz de la Sure- Diekirch.

13 Uhr 30 das Camp steht, jetzt Beine hoch, Lesen oder Stricken und Gott einen lieben Mann sein lassen.

Tagesdaten:  60 km / 4:20 Std. Zeit in Fahrt / 194 m Anstieg und 151m Abstieg




Dienstag den 25.07.2023    Zwangspause in Diekirch wegen starkem Regen

In der Nacht hat der Regen begonnen, und um sechs Uhr, als ich zum ersten Mal wach werde, regnet immer noch. Also kuscheln wir uns noch mal in unsere warmen Schlafsäcke. In einer kurzen Regen Pause frühstücken wir, kurz drauf prasselt der Regen erneut auf die Zelthaut.
Da die kommenden zwei Tage durch Luxemburg und Belgien die landschaftlich Schönsten sein sollen, beschließen wir heute Morgen noch einen Tag und eine Nacht auf dem Campingplatz de la Sure zu bleiben und hoffen auf besseres Wetter.

Den Tag verbringen wir in der Lobby vom Campingplatz mit Stricken und Lesen. Ich bevorzuge da das lesen und Gabi klappert mit den Nadeln.

Um frisches Gemüse für das Abendessen und die Zutaten für einen knackigen Salat für mittags einzukaufen, fahren wir zum Supermarkt der am Ortsende liegt.

Gabi ist dabei, wieder mal ein schmackhaftes Abendmahl zu zubereiten.

Jetzt hoffen wir auf schönes Wetter morgen früh. Hauptsache wir kriegen das Zelt trocken verpackt alles andere ist zweitrangig.




Mittwoch den 26.07.2023   Von Diekirch bis Clervaux

Wie wir es uns gewünscht haben, hat es in der Nacht nicht geregnet und wir kriegen unser Zelt trocken verpackt. Der Himmel ist bewölkt aber er hat schon ein paar blaue Flecken. 11 Grad Celsius haben wir es, als wir um halb acht vom Platz rollen. Wir pedalen an der Sour entlang bis Ettelbruck. 


Wir pedalen weiter das Tal der Sauer hoch

Von Ettelbruck nach Erpeldange, Michelau, Lipperscheid bis nach Göbelsmühle. Dort müssen wir uns entscheiden entweder den längeren Weg über die Landstraße oder über einen unbefestigten Weg durch den Wald. „Risiko“ wir nehmen den 6 Km langen Weg durch den Wald.

Bin ich denn im Wald hier

Der Fahrweg führt entlang des Flüsschen Clerve aber der Weg steigt steil hoch in den Wald und die Clerve fließt für uns kaum noch sichtbar im Tal.

Der Fahrweg wird zum Wanderpfad

Die schwierigsten Passagen müssen wir die Packtaschen abnehmen und die Räder zu zweit über die Engstellen und Steilstücke wuchten.

Das Schlimmste haben wir hinter uns.

Als der Wanderweg wieder zum Fahrweg wird können wir uns wieder in den Sattel schwingen und erreichen den Ort Kautenbach. Endlich wieder Asphalt unter den Reifen. Jetzt purzeln die Kilometer fast von alleine und bald sind wir in Clervaux

Einkaufen in einem kleinen Lebensmittel Laden in dem schönen Städtchen Clervaux

Auf dem Weg zum Campingplatz Clervaux

Ist das nicht ein schöner Stellplatz!

Hier kann man sich wohlfühlen. Die Kinder bauen Staudämme im dahinplätschernden Bach, die Sonne lacht und wir fühlen uns sehr wohl hier. Ein leckeres Abendessen kochen und dann noch ein bisschen entspannen.

Tagesdaten: 58 Km / 5,5 Std. Zeit in Fahrt / 710m Anstieg und 563m Abstieg




Donnerstag den 27.07.2023   von Clervaux in Luxemburg durch Belgien bis Monschau in Deutschland

In der Nacht beginnt der Regen und jetzt wo ich um 21Uhr15 auf dem Hotelbett sitze und den Bericht schreibe, regnet es noch immer.
In der Früh haben wir das Zelt schon Nass einpacken müssen. Um Punkt 8.00 Uhr, die Glocke vom nahen Kirchturm schlägt achtmal, verlassen wir den superschönen Campingplatz.

Von hier Oben hat man bei klarem Wetter einen super Weitblick aber leider macht der Himmel keine Anstalten aufzureißen.

Wir sind am Vennbahn-Radweg

In Troisvierges, der Deutsche Namen ist Ulfingen, finden wir auf Anhieb den Zubringer zum Vennbahn-Radweg.

Kurze Pause, was Trinken einen Müsliriegel essen und weiter geht’s, und es schüttet immer noch.
Irgendwann soll das doch mal aufhören

Teepause

In einer Schutzhütte sitzen wir trocken und schlürfen heißen Tee. Hier können E-biker sogar ihre Akkus laden

Das Hohe Venn mit seinen Feuchtgebieten

Es lohnt sich diesen Vennbahn-Radweg zu fahren, er ist einfach nur schön. Die Steigungen lassen sich prima fahren und wenn das Wetter schön ist, bestimmt ein Genuss. Als wir kurz vor Monschau sind sprechen wir einen Mann an, der mit seinem Hund Gassi geht. Wir hätten gerne ein Zimmer oder B&B und Herr Brandenburg ist sehr hilfsbereit. Alle Achtung, er telefoniert, macht und tut und reserviert für uns in Monschau ein Hotelzimmer. Zehn Minuten später stehen wir an der Rezeption. Danke für die selbstlose Hilfe, Herr Brandenburg.

Auf dem Zimmer 425 im Achat Hotel kocht Gabi uns ein leckeres Nudelgericht.

Tagesdaten: 115 Km / 8:45 Std. Zeit in Fahrt / 913m Anstieg und 934m Abstieg





Freitag den 28.07.2023   von Monschau nach Würselen

Unser Raddress ist in der kurzen Zeit nicht getrocknet aber wir haben Beide noch frische Sachen im Gepäck. Die Taschen sind gepackt und mit dem Lift geht es von der vierten Etage ins Erdgeschoss, wo sich der Fahrradraum befindet. Die Hotels haben sich schon lange, spätestens mit dem E-Bike Boom, auf ihre neue Klientel, die Fahrradfahrer und deren Belange, eingestellt.
Es sind schon viertel nach neun als wir los radeln. Dank dem Tipp vom Herrn Brandenburg, kurbeln wir die nicht so stark ansteigende Straße 258 hoch und gelangen nach 7,2 Km automatisch wieder auf den RAVel- L48.

Wieder auf dem Vennbahn- Radweg

Der Start war trocken aber ab und zu nieselt es kräftig.

Teepause und Zelt trocknen

Bei Tageskilometer 38 lässt sich die Sonne blicken. An einem schönen Rastplatz, deren es am Venn-Radweg genügend gibt, pausieren wir und ich breite das Zelt aus, zum Trocknen. Es wird aber nicht ganz trocken, denn die Sonne ist nach einer viertel Stunde wieder hinter den Wolken verschwunden. Wir kurbeln weiter im Wechsel, Regenjacke an, Regenjacke aus.  Der Radweg endet am S-Bahnhof Rothe Erde, von dort sind es nur noch 2,2 Kilometer bis zum Hauptbahnhof Aachen. Gerade beginnt der Regen wieder also Regenjacke an.

Nach 52 Km stehen wir am Hbf und überlegen nur ganz kurz ob wir den Zug nach Hause nehmen sollen. Doch es fühlt sich falsch an von Sizilien bis Aachen zu radeln und dann die letzten ca. 70 Kilometer mit dem Zug zu fahren, nur wegen Regenwetter.
Wir geben als neues Ziel Würselen ein und treten in die Pedale. In Würselen kaufe ich ein paar Kleinigkeiten ein und bringe für jeden ein Stück Mohnkuchen mit.

Als wir schon Stadtauswärts rollen, kommt das Hotel und Restaurant Mennicken uns wie gelegen. Es ist 15Uhr15, wir checken ein und beziehen in einem letzten Kraftakt für heute, unser Zimmer im zweiten Stock.

Jetzt gibt es erstmal Kaffee mit Mohnkuchen und für heute Abend, als Erinnerung an eine schöne Reise einen Chianti Wein. Morgen haben wir noch schlappe 60 Km bis wir unsere Heimatstadt Dülken erreicht haben.

Tagesdaten: 62 Km / 4Std. Zeit in Fahrt /233m Anstieg und 522m Abstieg





Samstag den 29.07.2023   Von Würselen nach Dülken „Der Perle am Niederrhein“

Nach einem super guten Frühstück nehmen wir die letzten Kilometer unserer „Italientour“ unter die Räder. Wir haben Glück es ist trocken und wie es sich später herausstellt, bleibt es auch so, bis das Gartentor zuhause hinter uns ins Schloss fällt, da erst beginnt der Nieselregen.

Start vom Hotel Mennicken in Würselen

Wir überqueren die Rur, die Rur ohne h.

Erste Pause

Besucher Bergwerk Zeche Sophia Jacoba Schacht 3 in Hückelhoven

Zweite Pause an der Mollsmühle, wo wir uns ein kühles Weizenbier genehmigen. Anschließend radeln wir über Waldniel nach Dülken – Schirick, wo wir noch bei Hendrik, dem jüngsten Pross von Gabi, hallo sagen und einen Kaffee trinken.

Der Spruch des Tages gesehen in der Mollsmühle

Wieder zuhause auf der Boisheimerstraße

Tagesdaten: 86 Km / 6:00 Std Zeit in Fahrt / 318m Anstieg und 486m Abstieg.

Es war eine super schöne vielseitige Radreise. Italien ist immer eine Reise wert. Auch ich, die Gabi, möchte noch was zu dieser Tour sagen. Ich bin dankbar so gesund zu sein, dass ich diese Traumreise habe mitfahren können. Wir hatten eine tolle gemeinsame Zeit, mit vielen schönen Begegnungen und guten Gesprächen. Jetzt müssen wir uns erstmal wieder zuhause einfinden. Diese Nacht habe ich, halb im Schlaf, nach dem Reissverschluß vom Zeltausgang getastet.



Tourdaten der Italienreise von Sizilien nach Dülken vom 16.04.-29.07.2023

Von den 100 Reisetagen waren 76 Radtage 24 Pausen- und Besichtigungstage
5567 Km geradelt dabei 423 Stunden im Sattel gesessen und 39.523 Meter Anstieg bewältigt.
Zwei platte Reifen habe ich geflickt.