Mai 2024 Madagaskar



Mittwoch den 01.05.2024    Besuch des Parc Nationale I`Isalo

Die Akteure:

Der Parc Guide Meur Filantsoa Jean Baptiste

Mit dem alten Peugeot geht es sieben Kilometer über eine schlechte Piste bis zum Parkplatz wo die Wanderung durch den Lemuren-Wald beginnt.

Kleiner Rucksack mit einer Brotzeit mehr braucht man nicht

Der Campingplatz, der Tisch ist schon eingedeckt

Dort wird zünftig für die Camper gekocht

Hier bekomme ich die ersten Kattas zu Gesicht

Ein Camelion kaum zuerkennen in dem Meer von Grün

Bald erreichen wir die Schlucht des Namaza Baches. Von weiten ist das Rauschen der zahlreichen kleinen Wasserfälle zuhören. Der Weg führt über kleine und große Steine hinweg in die Schlucht hinein. Die Felswände steigen ca. 200m senkrecht empor.

Der kleine Pool, Piscine Bleue wird auch von einem Wasserfall gespeist.

An dem Piscine Noire machen wir Rast. Nach dem Schwimmen in dem glasklaren Wasser packe ich die Brotzeit aus und Jean und ich schlürfen den Tee aus meiner Thermoskanne. Gut das wir schon früh los sind so nach und nach trudeln auch schon die ersten Touris ein.

Wir machen uns auf den Rückweg

Ein Katta läuft mir über den Weg

Mit dem Peugeot geht es in 20 Minuten zurück zur Stadt. Im Hotel, es sind gerade12 Uhr trinke ich mit meinem Guide ein Bier und bedanke mich für seine gute Führung. Morgen geht es wieder auf dem Rad weiter.




Donnerstag den 02.06.2024    von Ronahira nach Sakaraha 109 Km

Auch heute bin ich kurz nach Sonnenaufgang wieder auf der Straße die entlang der südlichen Parkgrenze verläuft.

Ich höre von Hinten eine deutsche Stimme, da überholt mich im Wagen sitzend, das Münchner Paar, welches ich in Ambalavao das Erste Mal und gestern im Nationalpark wieder getroffen habe. Mal schauen wo wir uns das Nächste Mal treffen.

Ilakaka dieser Ort hat in den letzten Jahrzehnten als Saphirgräberstadt Geschichte geschrieben. Noch in den 1990er Jahren bestand die 1930 gegründete Siedlung, nur aus einer Hand voll Häuser. Der zufällige Fund von Saphiren verbreitete sich wie ein Lauffeuer und der Ort wuchs in einem rasanten Tempo von wenigen Dutzend Einwohner auf heute über 20.000 Einwohner.
Wie es mir scheint spazieren die heute alle über die N7, sowas habe ich noch nicht gesehen.

Mein Norwid im passenden Ambiente

Am Bach Ilakaka herrscht ein emsiges Treiben

Es wird sicher wie immer sein, dass nur ein paar Wenige das große Geld machen und die große Masse schuftet für einen Hungerlohn. Das sind so meine Gedanken, in dem ich mich mal wieder den nächsten Berg hinauf Kurbele.

Oben ein weiter Blick auf ein weites Land

Ganz schön geschafft heute

Nach dem ich auf der N7 den National Park Zombitse-Voibasia durchquert habe, kann man non weiten mein heutiges Ziel, die Stadt Sakaraha erkennen. Auch dieser Ort steht ganz im Zeichen vom Saphir Geschäft. Aufkäufer aus Deutschland (Idar-Oberstein) Asien und vor allem Sri Lanka geben sich hier die Klinke in die Hand.

Das Palace Hotel ist ein Ruhepol und eine grüne Oase, genau das richtige für mich.

Tagesdaten: 109 km / 7:45 Zeit in Fahrt / 995 m Anstieg und 1368 m Abstieg.




Freitag den 03.05.2024   Von Sakaraha bis Toliara 130 Km

Da es zwischen den beiden Ortschaften keine Übernachtungsmöglichkeiten gibt, will ich die 130 Km heute schaffen. So bin ich auch wieder früh auf den Beinen und um 6:40 Uhr auf der N7.

Ein Baoab im Morgendlichen Licht

Grabanlage welches wie ein Schiff aussieht

Die Leser meiner Seite die schon lange dabei sind wissen das mich fremdländische Bestattungskulturen sehr interessieren. Es sagt viel über die Menschen aus die leben, wie sie mit ihren Toten umgehen.
Das Volk der Sakalava bestatten Ihre Toten in überdimensionierten Einzelgräbern, die links und rechts der N7 in Gruppen zu sehen sind. Auf Sakalava Gräbern wurden früher Holzfiguren platziert, die etwas aus dem Leben der Verstorbenen erzählten. Heute sind meist Zeichnungen oder Bemalungen zusehen, weil es, ich kann das nicht anders sagen, Idioten gibt die solche Holzstehlen vom Grab rauben und sich sowas zuhause ins Wohnzimmer stellen, einfach nur abartig.

Eine eigene Bestattungskultur

Die Hügel werden sanfter, die Straße zunehmend schlechter und die Landschaft eintöniger.

Wenn ein Überlandbus hält wird er gleich gestürmt

Ein Deutsch - Madegassisches Projekt

Der schmale dunkel blaue Strich, kann nur das Meer sein.

Das von mir aus dem Reiseführer heraus gesuchte Hotel Albatros finde ich auf Anhieb, wo ich um kurz nach vier Uhr einchecke.
Die Planung für die nächsten Tage besagt, neues Bargeld abheben, Proviant im Supermarkt kaufen und ein paar Besichtigungen in der näheren Umgebung machen. Aber das Wichtigste ist, Morgen mal lange schlafen, bis der Rücken schmerzt.

Tagesdaten: 130 Km / 8:45 Std. Zeit in Fahrt / 703 m Anstieg und 1006m Abstieg





Samstag den 04.05.2024   In der Stadt Toliara, ( Tulear ) oder Toliary

Hotel Albatros mein Zuhause für die nächsten Tage

Achtung Radverkehr

Um acht Uhr bin ich ausgeschlafen, aber habe Muskelkater in den Füßen. Dagegen hilft nur Bewegung. Als Erstes gehe ich nach dem Frühstück zur Bank von Afrika, hier ganz in der Nähe, um am Bankomat Geld zu ziehen, welches auch auf meiner Agenda an erster Stelle steht. 400,000 Aga ist das Limit muss ich feststellen, so hebe ich 2x 400,000 Tausend ab. Durch den Markt zu schlendern macht mir Spaß weil hier immer ein paar Schnappschüsse zu erhaschen sind.
Jetzt ist gerade Stromausfall, es ist 18:30 Uhr und ich schreibe gerade den Report von heute. Ich habe eine Lampe parat und es kann weiter gehen.

Die Bilder vom Markt

Viele Frauen cremen ihr Gesicht mit einer farbigen Paste ein, um es vor der starken Sonneneinstrahlung zu schützen. Das Gleiche haben Ingo und ich auch schon auf unserer Myanmar- Reise gesehen. 

Im Telma Shop bekomme ich Infos über meine Sim-Card, Laufzeit und lade mir neues Guthaben drauf. Jetzt zurück zum Hotel aber so einfach ist das nicht. Die Sonne auf der südlichen Halbkugel geht im Osten auf wandert über Norden nach Westen. Mein innerer Kompass sagt mir aber mittags steht die Sonne im Süden.  Aber für einen alten Pfadfinder ist das auch kein Problem, der findet immer nach Haus.

Am Nachmittag schaue ich mir im Score Tulear (Supermarkt) an was die gutes und leckeres für mich haben. Blauschimmelkäse, Camembert, Salami, Rotwein, Äpfel, und noch so ein paar Kleinigkeiten.
Kurz vor Sonnenuntergang bin ich am Strand um in Bildern die Stimmung festzuhalten.

Es ist Ebbe und die Ladungen der Boote werden gelöscht und mit Zebu Karren an Land gebracht.

Den Sonnenuntergang genießen

Schönes Auslegerboot

Jetzt bin ich fertig, immer noch kein Strom aber den Madegassischen Rotwein habe ich probiert. Er schmeckt wie ein französischer Landwein und meinem Freund Walter Mees würde er bestimmt auch munden.




Sonntag den 05.05.2024    Auf der Suche nach heiligen Bäumen.

In meinem Reiseführer steht dieser Ausflug nach Miary einfach beschrieben und mit 17 Km angegeben. Warum kann man nicht im Zeitalter von GPS nicht einfach die Koordinaten angeben wäre doch so viel einfacher.

Nach 17 Km schlechter und staubiger Piste stehe ich am ausgetrockneten Flussbett des Fiherenana und ich ahne, das kann nicht richtig sein. Die verkehrte Piste kann es nicht sein, denn es gibt nur die Eine, also bin ich schon zu weit. Zurück Marsch Marsch.

Auch im nächsten Dorf schick man mich weiter zurück. Doch keinen Kilometer weiter, treffe ich auf Andre, der gutes Englisch sprich und weiß wo der Baum von Miary steht.

Eingezäunt hinter der Mauer befindet sich der Heilige Baum.

Ein Junge läuft los um im Dorf den Wächter des Baumes mit samt des Schlüssels, zu holen. Das dauert einen Moment da kann ich euch ja die Legende von Miary erzählen. Die Kurzform. Da einst eine große Dürre herrschte und der nahegelegene Fluss Fiherenana, auszutrocknen drohte, erschien dem König Baba ein Zauberer. Dieser empfahl ihm, seine 12jährige Tochter zu opfern, zum Wohl seines Volkes damit der Fluss nicht versiegt. An der Stelle wo sie begraben wurde, begann nach kurzer Zeit, ein Baum zu wachsen. Seitdem gedenken die Menschen des königlichen Opfers.

Es handelt sich um einen riesigen Banyan-Baum dem der Cyclone vor ein paar Jahren heftig zu gesetzt hat. In Australien habe ich noch wesentlich größere Würgefeigen gesehen.

Eine Opferstätte das ganze Areal darf nur Barfuß betreten werden.

Danke Andre, du hast mir sehr geholfen mich mit den Leuten zu verständigen.

Ich fahre zurück nach Toliara wo Sonntagsmarkt ist, entferne von mir und meinem Bike den Pistenstaub. Danach mache noch einen Strandpromenadenbummel und gehe gut essen.




Montag den 06.05.2024   Der letzte Tag hier in der Stadt Tulear

Auf meinen zahlreichen Spaziergängen ist es mir aufgefallen, dass die Stadt von ihren einstigen französischen Kolonialherren großzügig geplant wurde. Große, breite Straßen führen ins Zentrum der Stadt. Der wie eine Prachtstraße angelegte Boulevard Gallieni, dessen einstiger Glanz, sich nur noch erahnen lässt, führt hinunter zum Meer.

Heute Morgen ist dort Ebbe

Die warten vor dem Supermarkt auf Kundschaft. Mit mir ist nicht zu rechnen, denn ich will laufen.

Die Uferpromenade

Am Nachmittag treffen sich hier Jugendliche und studieren eine Chorographie ein zu den Rhythmen die aus einem Smartphone kommen, welches vor ihnen auf dem Boden liegt.

Alles was ich mir vor genommen habe ist erledigt. Etwa 22 Km nördlich der Stadt Tulear, bei den Dörfern Ifaty und Mangily soll es traumhaft schöne Strände geben, danach werde ich morgen auf die Suche gehen.





Dienstag den 07.05.2024   Von Toliara nach Mangily 36 Km

Nachtrag zu gestern Abend. Wie schon öfter geschehen, viel um 18:30 Uhr mal wieder der Strom aus. Ich gehe auf die andere Straßenseite zu meinem Chinesen und bestelle mir Mine Soa ein Nudelgericht. Kerzen brennen auf den Tischen das Bier ist kalt und das Essen heiß. Dann stellt der Chef vom Laden ein Stromaggregat neben die Eingangstür und das Licht brennt. Ein Höllenlärm macht das Teil und man versteht sein eigenes Wort nicht mehr. So bin ich froh als ich da raus bin. Die Logik muss man erstmal verstehen.

Als ich um kurz vor acht Uhr meine Rechnung bezahlt und mich verabschiedet habe, rolle ich auf der gut ausgebauten N9 zur Stadt hinaus.

Die Brücke die über das ausgetrocknete Flussbett des Fiherenana führt.

Danach ist auch schon das Meer zu sehen. Nach dem Dorf Ifaty, das ein wenig abseits von der Straße liegt, kommt das quirlige Dorf Mangily. Hier beginnt meine Suche nach einem günstigen Quartier. Im La Bella Donna nehmen sie für eine Nacht 180,000 Mag. Da schauen wir mal ein Stück weiter und siehe da, in der Villa Marolok, auch direkt am Strand gelegen, bieten sie mir einen Bungalow für 90,000 Mag. an und ich schlage ein.

Sieht doch recht ansprechend aus

Schön mit Liebe zum Detail dekoriert

Als ich an kam war Ebbe am Abend bei Flut ist das Meer, 2 m vom Zaun entfernt. Als die Flut kommt gehe ich Schwimmen, dann ist relaxen auf der Liege angesagt.

Sonnenbaden, einen Strandspaziergang und das Dorf Mangily schau ich mir noch an. Das ist schon ganz schön viel für den ersten Tag.

Der Tag wird gekrönt von einem spektakulären Sonnenuntergang und einem schmackhaften Abendessen.
"Nee wat jedet os doch jod"

Tagesdaten: 36 Km / 2:15 Std Zeit in Fahrt / 69m Anstieg und 95m Abstieg



Mittwoch den 08.05.2024   In Mangily

Die Füße stillhalten ist angesagt, aber auch im Paradis wird mir schnell langweilig

Bei Ebbe ist richtig was los am Strand

Ob jung oder alt bei Ebbe suchen sie im Schlick nach? Ich werde morgen versuchen es raus zu finden.

Impressionen beim Abendlichen Spaziergang durchs Dorf.

Jeder Sonnenuntergang ist anders.




Donnerstag den 09.05.2024     Letzter Tag im kleinen Paradies in Mangily und das auch noch an Vatertag


Letzter Strandtag hier in Mangily

Noch mal die Seele baumeln lassen, schwimmen gegen, im Reiseführer schmökern um neue Pläne zu schmieden.
Die nächste Etappe soll mich von Mangily, zur drittgrößten Hafenstadt an der Westküste Morondava führen. Ungefähr 480 Km liegen vor mir. Bis zum Fluss Mangoky soll die Straße gut ausgebaut sein. Was dann kommt, darüber habe ich noch keine Informationen bekommen können. Lassen wir uns mal überraschen.

Beim Strandspaziergang gibt es immer was Neues zu entdecken.

Die Bucht bei Ebbe. Die da so emsig im Schlick suchen haben es auf kleine Fische abgesehen die sie so aus den Pfützen einsammeln.

Bei der Inspektion an meinem Norwid fällt mir auf, das Hinterreifen Profil ist abgefahren. Ich wusste das die Reifen nicht mehr die ganze Tour durchhalten würden und habe zwei Neue eingepackt. Der Reifen ist schnell gewechselt. Die Kette, das Ritzel und der Kettenspanner befreie ich noch von Staub und Fett.

In diese Richtung geht es Morgen in der Frühe. Ich freu mich drauf.





Freitag den 10.05.2024     Von Mangily nach Befandriana Süd  131 km

Meine Schwägerin Gisela feiert heute Geburtstag und ich gratuliere ganz herzlich. Bevor ich mit dem Freitag loslege, muss ich noch vom gestrigen Abendessen berichten. Sieht der Fisch nicht lecker aus. Meist wenn ich Fisch bestelle denke ich erst mal daran, werde ich auch davon satt?

Ich bin satt geworden und lecker war er auch.

Da heute 130 Km auf dem Plan stehen bin ich vor der Sonne schon um 6 Uhr auf der Straße. Der Asphaltbelag ist sehr gut und dementsprechend komme ich auch voran.

Eine der zahlreichen Ortschaften die ich passiere, wo immer was los ist.

Von diesen kleinen schnuckeligen Moscheen habe ich heute schon drei gesehen

Die Strecke ist vielseitig interessant. Mal sind es die Ortschaften die nur so von Leben strotzen, dann geht es durch beackertes Land, wo jetzt Zuckerrohr, Meis und Baumwolle geerntet wird. Dann wieder steht der Dornenwald mit seinen stacheligen Bäumen, Sträuchern und Kakteen im Mittelpunkt.

Dörfer und Siedlungen Links und Rechts der Straße mit ihren einfachen Hütten. Wie die Menschen dort leben können wir Mitteleuropäer uns gar nicht vorstellen, bis du es mit eigenen Augen gesehen hast.

Meine Wasserflaschen sind alle leer und ich füll sie an der nächsten Wasserleitung auf, wo auch die gelben Kanister befüllt werden. Wie selbstverständlich ist für uns zuhause, fließend Wasser im Haus zu haben.

Von Weiten kann ich den Baoab schon sehen, ein wirkliches Prachtstück von einem Baum.

Wie schon berichtet, stehen viele der Einzel Gräber Rechts und Links der Straße im Dornenwald

Mit Erleichterung stelle ich fest es gibt ein Hotel

Um 15:30 Uhr komme ich nach Befandriana Süd. Das Hotel Etappe Masikoro liegt direkt am Anfang der Ortschaft und ich bin froh angekommen zu sein. Ich geh nach dem Duschen Wasser Einkaufen und schauen wo ich um 19:00 Uhr was zu essen bekomme. Zurück im Hotel gebe ich die Daten ein aber versenden kann ich sie nicht kein Empfang, vielleicht Später. Das grenzt ja an ein Wunder das ich bisher noch jeden Tag der Reise die Daten versenden konnte.

Tagesdaten: 139 km / 8 Std. Zeit in Fahrt / 290 m Anstieg und 182 m Abstieg.





Samstag den 11.05.2024   Von Befandriana nach Manja 116 Km

Meine Bemühungen sind alle fehlgeschlagen, ich konnte nichts an meinen Web Master Ingo verschicken.
Den Wecker habe ich für halb Sechs gestellt, denn ich brauche nur noch knapp eineinhalb Stunden bis ich Startklar bin. Sieben Uhr rollen die Räder wieder auf makellosen Asphalt der wohl sehr beschissen aussieht von all den Zebu Karren.

Willkommen im Baoab Land

Ist da eine Brücke? Die Werbetafel sieht noch so neu aus.

Nach ca.33 Km steht die fest da ist noch keine Brücke, und wie komme ich nun über den Mongoky Fluss ?

5 Jungs nehmen die Sache in die Hand.

Oben wo die Straße endet und nur noch Sand ist, werde ich angesprochen und es wird mir Angeboten mein Rad runter zum Fluss zu bringen und auf eine Piroge zu verladen um mich ans andere Ufer zu bringen.

Das Rad muss auf eine Piroge verladen werden, besser gesagt auf zwei, die mit einer Matte aus Knüppeln verbunden sind.

Auf dem Wasser

Die Jungs haben etwas schwereres zu transportieren bei so viel Pirogen


Mein Team habe ich mit 80,000 Mag entlohnt, ca. 16,-€. Den Preis hatten wir vorher ausgehandelt. Das war auch Knochenarbeit. Mir stehen noch ein paar Kilometer Piste ins Haus bevor ich wieder auf meiner geliebten N9 bin.

Wieder Asphalt unter den Rädern

Jetzt durchradle ich ein fast menschenleeres Gebiet

Meine Hütte für zwei Tage

Beim Abend essen lerne ich ein nettes deutsches Pärchen kennen. Christoph hat sich in mein Tagebuch eingetragen aber den Namen seiner sympathischen Reisebegleitung vergessen. Christoph das kannst du mir Ja ins Gästebuch schreiben.

Tagesdaten: 116 Km / 7:05 Std. Zeit in Fahrt / 394m Anstieg und 305 m Abstieg




Sonntag den 12.05.   Ruhetag in Manja

So sieht meine Hütte von Innen aus, klein aber fein.

Ja lieber Christoph und liebe Janine das war ja für mich eine tolle Überraschung was ich da auf meinem Sattel gefunden habe. Den Zettel habe ich ins Tagebuch geklebt und die Müsliriegel kann ich bestimmt gut brauchen. Ich hoffe ihr habt noch eine schöne Zeit und interessante Begegnungen in Madagaskar.

Die Wäsche hängt zum Trocknen auf der Leine.

Ich fahr mir mal die Piste anschauen was da auf mich zu kommt. Nach ca. 5 km muss ich einsehen das hat keinen Zweck. Auch ohne Gepäck schiebe ich mein Rad die halbe Zeit, wegen der tiefen sandigen Piste. Da muss eine andere Lösung her. Mein Vermieter der Hütte, will sich für mich schlau machen wann Morgen ein Taxi Brousses, auch Busch Taxi genannt, fährt und was es kostet.

Auf dem Nachmittagsspaziergang sehe ich einen Mercedes Transporter am Straßenrand stehen und ich spreche den Fahrer an. Von Manja nach Morondava braucht er 7 Std. Fahrzeit und will 150,000 Ar haben. 6:30Uhr soll ich da sein.

Das Angebot vom Haus ist wesentlich günstiger, 60,000 Ar. will er und 7 Uhr soll es losgehen. Ich entscheide mich für den Fahrer den mir das Hotel vermittelt hat. Am Abend verdrücke ich noch mal ein Zebu Steak, es gibt auch sonst nichts Gescheites. Ich bin gespannt und freu mich schon auf das, was der Tag Morgen so bringen wird.




Montag den 13.05.2024    Mit dem Geländewagen von Manja nach Morondava 180 Km

Noch am Morgen als ich mir mein Müsli zubereite, gehen die Gedanken durch den Kopf, ob es denn richtig ist mit dem Wagen zu fahren. Doch in der Nachbetrachtung, war es genau die richtige Entscheidung.

Verstauung der Ladung

Um Kurz vor sieben Uhr steht der alte Toyota vor dem Hotel auf der Straße und es wird das Gepäck verladen. Das machen die nicht zum ersten Mal, dass sieht man. Die Passagiere sitzen auf dem Bürgersteig und schauen zu. Eine Frau mit zwei kleinen Kindern einer Henne mit ihren Küken ist auch mit von der Partie. Ich bin wohl der Einzige der ab und zu verstohlen auf die Uhr sieht. Da kommt ein junger Mann mit zwei Kanistern und macht den Tank des Land Cruiser bis zum Rand voll.

Auf der anderen Straßenseite kommt ein LKW, der einen Geländewagen abschleppt. Als Abschleppstange dient ein Baumstamm. Achtuhrdreißig, der Diesel tuckert schon eine Weile vor sich hin, da komm der Fahrer und es geht los.

Ich sitze auf dem Beifahrersitz und habe den klaren Durchblick. Die Seitenscheibe fehlt und unten kann ich auf den rechten Reifen blicken.

Die Piste ist vom Feinsten, sie hat so alles zu bieten was das Herz eines Off Road Fahrers höherschlagen lässt. Es geht durch dichten Dschungel, staubige Steppe und mehrere Flussdurchquerungen sind auch dabei. Sand Sand und noch mal Sand. Steile Uferböschungen rauf und runter. Ich habe schon einiges erlebt aber so etwas noch nicht.

Durch unsere Fahrt werden tausende Heuschrecken aufgescheucht die Sonne verdunkelt sich für den Moment so viele sind es.

Kleinere Reparaturen werden vor Ort gemacht.

Mitten im Nirgendwo, auf der Hälfte der Strecke machen wir in einem Dorf Mittags Pause. Es gibt Reis mit Hühnerbrühe und Bananen als Nachtisch. Der Fahrer der nur ein paar Brocken Englisch kann, erzählt mir, das er hin und her zwischen den Städten pendelt. Der Toyota ist sein Eigentum.

Ich weiß nicht mehr die wievielte Flussdurchquerung das jetzt war.

Gott sei Dank ein Flaches Gewässer

Die Fahrt geht dem Ende zu und wir haben wieder Asphalt unter den Reifen. Mein Dank gilt dem guten Fahrer. Abgeladen ist schnell, das Rad bepackt und ab zum nächsten Hotel denn es dämmert schon.

Abendstimmung an der Nosy Kelly

Das Hotel geht so gerade noch, Hauptsache ebenerdig und kaltes Bier das waren die Suchkriterien.

Jetzt habe ich auch wieder Internet und kann Ingo meine Tagesberichte schicken.




Dienstag den 14.05.2024      In Morondava an der Westküste

Wir alle haben ja mal vor Madagaskar gelegen und hatten die Pest an Bord. Heute vor einem Monat bin ich auf dieser interessanten Insel im Indischen Ozean gelandet und habe so einiges gesehen und erlebt.
Zum Beispiel das neben an in einem Musikschuppen bis drei in der Früh, zu mindestens gut getrommelt und musiziert wurde. Ich war müde genug und habe noch halbwegs gut geschlafen.

Nach dem Frühstück auf dem Zimmer verabschiede ich mich und gehe auf Wohnungssuche.

Am Strand von Nosykely

Nach dem dritten Anlauf werde ich fündig und bekomme eine Hütte an der Strandseite gelegen, für 60,000 Ar. ( 12,€) pro Nacht angeboten. Als Nachbarn habe ich Denis Omeyer (ein Franzose der gutes Deutsch spricht.)

INFO:  Für Reisen nach Madagaskar Master & Visa Card mitnehmen.
Nach dem ich das Dringendste erledigt habe, wie die Wäsche, Einkaufen, und Geld abheben gönne ich mir im Restaurant hier in der Anlage, ein Mittagessen.

Blick vom Restaurant auf den Strand

Eine Aktion junge Mallegassen. Sie räumen den Strand auf und verladen das Strandgut auf einen  LKW.“ Daumen Hoch“

Der Sonnenuntergang über dem Kanal von Mozambique




Mittwoch den 15.05.2024    Zweiter Tag in Morondava

Gestern erst ein gezogen und heute wieder Umziehen, von der Hütte Familiär in eine für zwei Personen.

Sieht nicht nur so aus, ist auch hübsch gemacht.

Auch Innen gefällt sie mir sehr gut.

Blick zum Badezimmer, welches gemauert ist.

Von der Vorderseite der Hütte, die eine Terrasse mit Tisch und Stühle hat, schaue ich in den Innenhof mit den anderen Hütten.

Durch die Fenster der Rückseite kann ich aufs Meer schauen.

Das Passt 100% hier hin.  Einfach erstellt mit heimischen Materialien, wie Holz und ein Rieddach.

Am Mittag, nach dem ich einen Salat Neptun und eine Gerstensaftkaltschale im Restaurant zu mir genommen habe, fahre ich mit dem Rad in die Stadt, Kaffee besorgen. Erstaunlich schnell habe ich ihn gefunden. Hier gibt es keinen Supermarkt hier muss man sich durchfragen. Heute ist der Himmel mit Schleierwolken verhangen, kein gutes Licht zum Fotografieren. Ich hoffe das es Morgen besser ist,  denn ich möchte mit dem Rad zur 20 Km entfernten Baoab-Allee, die wohl jeder schon mal auf einem Foto gesehen hat. Das Wahrzeichen von Madagaskar schlecht hin.

Am Spätnachmittag schaue ich den Jungs beim Fußball spielen zu.

Ich fühle mich hier wohl und es ist ja fast wie Urlaub hier. :)





Donnerstag den 16.05.2024    Ausflug mit dem Rad zur Baobabs - Allee 57 Km

Da ich nicht zu früh an der Allee sein möchte, erledige ich noch alles, wo ich bis jetzt noch nicht zu gekommen bin. Der Tagesrucksack muss gewaschen werden, denn der hat im Toyota im Fußraum gelegen. Danach befasse ich mich mit der Planung für die Weiterfahrt Übermorgen.

Kurz nach Zehn Uhr radele ich gemütlich zur Stadt hinaus, ich hab`s ja nicht eilig. Nach 15 Km kommt der Abzweig zur Baobabs-Allee wo auch die Piste beginnt.

Gegen Mittag erreiche ich das Schild, welches den Beginn der Allee markiert. Das eigentlich interessante Stück der Allee ist ca. 3-4 Km lang.

Hier kann man die Größe der Bäume gut erkennen, die auch teilweise mehrere hundert Jahre alt sind.

Die sandige Piste die von der Allee abzweigt, aber ohne Gepäck so grade noch fahrbar ist, endet am Baobabs Amoureux „Die sich Liebenden Baobabs“

Hier hat der Bildhauer und Schnitzer seine Werkstatt. Von Ihm nehme ich ein Andenken mit. Einen Mini Amoureux.

Wir unterhalten uns noch eine Weile, denn er und seine Frau zeigen reges Interesse an meiner Radreise und ich muss ihnen auf der Madagaskar Landkarte zeigen wo ich gefahren bin.

Schon auf dem Rückweg zur Allee

Auch hier sind einige der Gräber zu sehen, wo die Bemalung der Wände erzählen sollen, wie der Mensch der hier begraben liegt, gelebt hat und welche Interessen er gehabt hat. Wie würde man denn mein Grab bemalen, kommt mir gerade so in den Sinn.

Jetzt nach dem ich eine ausgiebige Pause am Baobabs Center gemacht habe, ist das weichere nachmittags Licht da.

Jetzt kommen auch die Touris, die meist zu zweit hinten im klimatisierten Geländewagen sitzen und bis auf den Parkplatz gefahren werden. Sie steigen aus laufen 100m machen ein paar Selfies und fahren wieder. Es staub ja so, von all den Geländefahrzeugen.

Jetzt mache ich mich auch aus dem Staub und fahre zurück bis zur Hauptstraße wo der Asphalt mich wieder hat.

Um halb Sechs Uhr bin ich wieder zu Hause.

Es war ein rundum schöner und mit neuen Eindrücken nur so gepickter Tag.